„Integration vor Ort“
Simon Päbler ist neuer WIR-Fallmanager beim Vogelsbergkreis
Foto: Sabine Galle-Schäfer
02.09.2017 / REGION -
Na, das hören Chefs doch gerne. „Ich brenne auf diese neue Aufgabe“, sagt Simon Päbler, der seit wenigen Tagen bei der KVA Vogelsbergkreis – Kommunales Jobcenter beschäftigt ist. Neu ist die Aufgabe in der Tat, einen „WIR-Fallmanager“ hat es bei der KVA bislang noch nicht gegeben. Das „ WIR“ leitet sich ab aus dem Landesprogramm WIR des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration. Und so kommt zu Simon Päblers offizieller Begrüßung sogar Besuch aus Wiesbaden: Für Wiebke Schindel, Referatsleiterin für Integrationsförderung, ist der Besuch in der Lauterbacher KVA übrigens (fast) ein Heimspiel, sie hat viele Jahre in Alsfeld gelebt.
Das WIR-Programm an sich ist nicht neu im Vogelsbergkreis, seit Juli 2015 gibt es mit Michaela Stefan bereits eine sogenannte WIR-Koordinatorin. Sie kümmert sich unter anderem um die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in die Gesellschaft und um die interkulturelle Öffnung der Verwaltung und von Vereinen. Simon Päbler hingegen ist in erster Linie für die Integration der Geflüchteten in die unterschiedlichen Angebote zuständig. Im Kommunalen Jobcenter wird er als Mittler fungieren. Er wird eng mit ehrenamtlichen Helfern zusammenarbeiten. Er wird sich in Netzwerke einbringen und in engem Kontakt zu den Städten und Gemeinden stehen.
Er wird die Beratungs- und Hilfsangebote der Region für Flüchtlinge zusammenstellen, aufbereiten und für alle Akteure zur Verfügung stellen und dadurch auch erkennen, wo noch weiterer Bedarf besteht. Päbler wird „runde Tische“ der Flüchtlingsinitiativen besuchen, um direkt zu erfahren, welche Probleme sich vor Ort stellen. Er wird die Schnittstellen zwischen Haupt- und Ehrenamt ausgestalten, um die Integration der Flüchtlinge in die Gesellschaft bestmöglich zu fördern.
An dem Treffen in Lauterbach nahm auch Michaela Stefan, die WIR-Koordinatorin, teil. Sie hat bereits einige Projekte angestoßen. An erster Stelle ist da der Laien-Dolmetscher-Pool zu nennen. Mit Flyern – ausgelegt in Gemeindeverwaltungen, öffentlichen Einrichtungen, bei Ärzten oder auch in Supermärkten – hat sie nach Freiwilligen gesucht, die als Übersetzer tätig sein können. 46 Aktive kamen zusammen. Sie decken immerhin 32 verschiedene Sprachen ab. Betreut werden die Helfer jetzt allerdings nicht mehr von Michaela Stefan, der Sprachmittler-Pool ist mittlerweile beim evangelischen Dekanat in Alsfeld angesiedelt und auf 74 ehrenamtliche Dolmetscherinnen und Dolmetscher angewachsen. +++