Als Europa nach Schlüchtern blickte
Stadtparlament für Wiederansiedlung der Europäischen Akademie
Foto: kel
31.08.2017 / SCHLÜCHTERN - Tagungen in der alten Synagoge, ein Archiv im Ramholzer Schloss: Seit Jahren bastelt Thomas Schneider an der Idee, die Europäische Akademie nach 70 Jahren zurück in den Bergwinkel zu holen. Jetzt hat der Kreisvorsitzende der Europa-Union Schlüchtern-Gelnhausen Mitstreiter gefunden. Das Stadtparlament Schlüchtern hat am Montagabend einstimmig der Stadt den Beinamen „Europastadt“ gegeben und damit den ersten Schritt für eine mögliche Ansiedlung der Europäischen Akademie getan.
Ein frühes Diskussionsforum hatten die Europäer der ersten Stunde im Jahre 1947 in Schlüchtern. Unter ihnen waren maßgebliche Repräsentanten des politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Lebens. Wie beispielsweise Walter Hallstein, Romano Guardini und Werner Heisenberg. Im Bergwinkel wurde im Jahre 1948, noch bevor es die Bundesrepublik Deutschland als Staat überhaupt gab, die erste „Europäische Akademie“ im Nachkriegs-Deutschland gegründet. In einem historischen Rückblick auf jene Jahre titelte die Frankfurter Rundschau: „Als Europa nach Schlüchtern blickte“.
Die Zeit schrieb: „Die Konstituierung der Akademie fand auf Schloss Ramholz bei Schlüchtern statt, nicht weit von der Burg Steckelberg, wo Ulrich von Hutten das Licht der Welt erblickte, in der er dann ein so streitbarer, fortschrittlicher Kämpfer war. Die Wahl gerade dieser Geburtsstätte könnte für die Arbeit der Europäischen Akademie ein gutes Omen sein.“