Lage wieder entspannt - Kein Fackelzug

Vor Bahnhof spitzte sich die Lage zu, aber geklärt - alle Demonstranten weg

Quer durch die Fuldaer Innenstadt ...
Fotos: Julius Böhm / Hendrik Urbin / Christian P. Stadtfeld

26.08.2017 / FULDA - UPDATE 19:45 Uhr: Jetzt ist in Fulda wieder Normalität eingekehrt. Die aufgeheizte Stimmung vor dem Fuldaer Bahnhof hat sich gelegt, es gibt keinen Fackelzug und ganz offiziell verkündigte die Polizei: "Alle Demonstranten haben Fulda verlassen". Die Stadt atmet auf - nach zehn Stunden ist die zunächst schwierige Situation vorbei - und auch de Polizisten dürften froh sein, dass es so ausgegangen ist. OSTHESSEN|NEWS wird in Kürze in einem Rückblick den Tag Revue passieren lassen und mit ergänzenden Texten, Bildern und einem Video das Tagesgeschehen zusammenfassen. ON beendet damit seinen Ticker rund um die Demonstrationen. 

 UPDATE 19:20 Uhr:
Im großen und ganzen ist am Nachmittag alles weitgehend friedlich verlaufen, aber es hat hier und da Versuche gegeben, zwischen Linken und Rechten eine Schlägerei anzufangen. Am Nachmittag gab es im Bereich des Buttermarktes zumindest heftige verbale Auseinandersetzungen, die rechten Demonstranten schlugen teilweise andere Wege als geplant ein, es gab vor der "Goldnen Krone" eine Sitzblockade und die Polizei hatte viel Mühe, die Demonstranten zum Weitergehen zu bewegen. Gegen 18:45 Uhr war der Zug dann am Bahnhofsplatz eingetroffen - und auch hier kann die Polizei die unterschiedlichen Demonstrantengruppen auseinanderhalten. Passanten haben Angst, Hubschrauber kreisen in der Luft, es ist eine aufgeheizte Stimmung und es ist davon die Rede, dass der "III.Weg" noch heute Abend eine Fackeldemo machen will. ON bemüht sich um mehr Informationen...

UPDATE 16:10 Uhr: Nachdem in den vergangenen Stunden es in der Innenstadt überwiegend Info-Stände von Demo-Veranstaltern waren, wird das Bild jetzt langsam klarer. In Fulda ist alles ruhig, es gibt keine besonderen Ereignisse, die Polizei ist massiv präsent, hat abgesperrt oder schon am Stadtrand erste Kontrollen vorgekommen. Während also die Gegenveranstaltungen "in vollem Gange" sind, haben sich jetzt auch die Demonstranten der Partei "Der III. Weg" an der Ecke Heinrichstraße/Goethestraße versammelt. Es sind derzeit knapp über 100 Personen, die jetzt auf dem vorgeschriebenen Weg durch Fulda ziehen. Gegen-Demonstranten am Straßenrand rufen "Nazis raus...." und die rechten Demonstranten laufen jetzt durch die Rabanusstraße und zum Buttermarkt - immer bgleitet von einem starken Polizeiaufgebot.

Wesentlichen Anteil an den Veranstaltungen haben die beiden großen Kirchen am "Aktionsbündnis für ein demokratisches und weltoffenes Fulda". Vor dem Portal der Stadtpfarrkirche wurde durch die Messdienerband der Innenstadtpfarrei der Aktionstag musikalisch eröffnet. Die Mittagsmeditation der Stadtpfarrkirche wurde nach draussen verlegt und bekam einen ökumenischen Akzent. Stadtpfarrer Stefan Buß, Dekan Bengt Seeberg und Pfarrerin Anke Moelleken gestalteten den Impuls unter dem Thema: Wer ist mein Nächster?

Nachdem am gestrigen Freitag mehrere Großveranstaltungen und ein Wahlkampfauftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit etwa 10.000 Teilnehmern ohne größere Probleme "über die Bühne" gingen, steht der osthessischen Barockstadt am heutigen Samstagnachmittag eine zweite Bewährungsprobe bevor. Vier Demonstrationen sind für den Nachmittag angemeldet - ob und wie groß die Veranstaltung des so genannten "III.Weges" wird, weiß noch niemand. Die Sicherheitskräfte jedenfalls werden unter allen Umständen einen friedlichen Ablauf aller Demonstrationen und Kundgebungen sicherstellen.

 Gegen 12:20 Uhr hat die Polizei begonnen, etwa die "Frankfurter Straße" als wichtige Einfallstraße nach Fulda teilzusperren und  führt große Verkehrskontrollen dort und an anderen Orten duch. Natürlich ist auch in der Innenstadt die starke Polizeipräsenz deutlich - es wird von über 1.000 Beamten gesprochen, die in Fulda oder teilweise in Bereitschaft zur Verfügung stehen.

Auf dem Platz vor der Fuldaer Stadtpfarrkirche wie auch auf dem Uniplatz gibt es Infostände verschiedener Parteien - die meisten Veranstaltungen begannen offiziell ab 14 Uhr. Bei Kundgebungen von „Fulda stellt sich quer“ und dem Aktionsbündnis „Für ein demokratisches und weltoffenes Fulda“ sprachen zuvor Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) und der frühere Fuldar OB Dr. Wolfgang Hamberger. Sie dankten dafür, dass trotz des Wahlkampfes alle demokratischen Parteien vereint Schulter an Schulter stehen.

OSTHESSEN|NEWS ist auch mit mit mehreren Teams unterwegs, um die Leser möglichst zeitnah zu informieren - wenn die Redaktion darüber Bescheid weiß. Vielleicht gibt es ja auch Unterstützung von ON-Lesern (ma) +++






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