Schweben und Rommerz im Reserven-Duell
Abstecher in die B-Liga: Von Traumtoren und ungewollten Kabinettstücken
Fotos: Jonas Wenzel
20.08.2017 / FUSSBALL -
Hessenliga-Fußball, Oberliga-Handball, Tischtennis in der Bundesliga und vieles mehr. Das Angebot im Sport in der Region ist groß und führt dazu, dass manches unter dem Radar bleibt. ON|Sport hat den Samstag genutzt und dort vorbeigeschaut, wo nur selten jemand vorbeischaut: In der B-Liga.
Englische Woche in der Verbandsliga, Doppelspieltag am Freitag und Sonntag in der Gruppenliga, die Hessenligisten am Samstag nicht im Einsatz: Die beste Gelegenheit, das vergleichsweise überschaubare Programm zu nutzen, um auch mal der B-Liga einen Besuch abzustatten. Die Wahl fällt auf das Duell der zweiten Mannschaften des SV Schweben und der SG Rommerz. „Da habt Ihr Euch das richtige Spiel ausgesucht“, sollte Rommerz‘ Trainer Steffen Jahn nach dem Spiel sagen. Und, ja, er hatte Recht.
Dafür ist der Unterhaltungsfaktor enorm hoch. Der Zuschauer bekommt beispielsweise Ballannahmen zu sehen, die es so sonst nicht zu sehen gibt. Von manchem ungewollten Kabinettstück ganz zu schweigen. „So soll es doch auch sein. Es muss Spaß machen und das macht es in der B-Liga auf jeden Fall“, sagt Jahn über das Niveau in dieser, der zweitniedrigsten, Liga. Denn die Art des Fußballs ist hier eine ganze andere. Der Ton ist rau, die Spielweise ruppig. Zwar gibt es das eine oder andere rüde Foul zu sehen, es bewegt sich aber alles noch im Rahmen. Nur die rote Karte gegen Schwebens André Müller trübt das Bild. Er lässt sich zu einer Unsportlichkeit gegen Rommerz‘ Keeper Jeremy Spahn hinreißen und wird unter die Dusche geschickt (89.).
Für den größten Aufreger sorgen aber die Gäste. In der chancenreichen Anfangsphase köpft Michael Ruppert einen Freistoß an die Latte (5.). Zehn Minuten später zappelt der Ball im Netz. Wieder ist Ruppert beteiligt – aber auf der Gegenseite. Er bugsiert den Ball nach einer Ecke ins eigene Tor (30.). Die verdiente Führung für die Hausherren, bei der es aber nicht bleiben soll. Denn kurz vor dem Seitenwechsel wird Rommerz‘ Wroblewski zum ersten Mal auffällig. Als Traumtorschütze. Er jagt einen Freistoß so gekonnt in den Knick, dass vermutlich irgendwo in Madrid Cristiano Ronaldo beschämt zur Seite guckt (41.). Ein Tor, wie es so vermutlich in der B-Liga nie fällt.