Angeregte Diskussion im Stadtschloss

Bürgerversammlung: Löhertor-Planungen, Stadtjubiläum 2019 und Hessentag

Am Mittwochabend fand eine Bürgerversammlung im Marmorsaal statt.
Fotos: Marius Auth

17.08.2017 / FULDA - Am Mittwochabend kamen bei einer Bürgerversammlung im Stadtschloss Fulda die Entwicklung des ehemaligen Einkaufszentrums am "Löhertor" und das Stadtjubiläum 2019 zur Sprache, außerdem aktuelle Entwicklungen in Sachen Hessentag.


Der Hessentag wirft seine Schatten voraus: Das große Landesfest kann 2021 in Fulda stattfinden, Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) erklärte den versammelten Bürgern im Marmorsaal des Stadtschlosses Fulda, er sei nach Gesprächen mit den zuständigen Stellen in Wiesbaden zuversichtlich, das Großereignis in der Barockstadt ausrichten zu können. Das Großjubiläum 2019 mit gleich vier Jubiläen - Klostergründung im Jahr 744, Weihe der Ratgar-Basilika im Jahr 819, Bestattung König Konrads I. in Fulda im Jahr 918 und die Verleihung der Markt- und Münzrechte im Jahr 1019 - könne so in den Folgejahren gleich fortgesetzt werden. Die Projektverantwortliche Monika Kowoll-Ferger von der Magistratspressestelle stellte die Programmhöhepunkte des Festjahres am Abend vor: Dazu sollen ein erstmals ausgerufener Fuldaer Literaturpreis, die Open-Air-Aufführung des Bonifatius-Musicals auf dem Domplatz und ein eigenes Bürgertheaterprojekt zum Stadtjubiläum mit regionalen Akteuren gehören. Auch auf Möglichkeiten zur Beteiligung für Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Vereine und Institutionen, die Ideen für das Stadtjubiläum einbringen möchten, wies Kowoll-Ferger hin. Dafür wurde eigens eine E-Mail-Adresse eingerichtet: stadtjubilaeum@fulda.de. Ideen und Anregungen können bis zum 31. Dezember 2017 eingeschickt werden. Zudem besteht die Möglichkeit, unter dem Stichwort „Stadtjubiläum“ Ideen per Post an den Magistrat der Stadt Fulda, Postfach 2052 in 36010 Fulda zu schicken. „Unser Ziel ist, die reiche Historie Fuldas erlebbar zu machen und Verbindungen zu schaffen zwischen Geschichte und Gegenwart“, betonte Kowoll-Ferger, und OB Wingenfeld ergänzte mit Blick auf das Jubiläum von 1994: „Wir wollen wie bei der 1250-Jahr-Feier im Jubiläumsjahr ein Stück Identität und Gemeinschaft für alle Fuldaer Bürgerinnen und Bürger stiften.“

Zum Themenkomplex Löhertor erläuterten Stadtbaurat Daniel Schreiner und die stellvertretende Leiterin des Stadtplanungsamts, Eva Bödeker, die zugleich das Bebauungsplanverfahren zum Löhertor koordiniert, den aktuellen Planungsstand. Ausgehend von den ursprünglichen Überlegungen des Grundstückseigentümers, der Greve-Gruppe aus Hamburg, für eine Shopping-Mall mit 18000 Quadratmetern Verkaufsfläche skizzierten Schreiner und Bödeker die Entwicklung zu dem aktuellen Nutzungskonzept für ein gemischtes Quartier mit Bürogebäude (Verwaltungssitz Rhön-Energie), Hotel, Seminar- und Veranstaltungsflächen sowie Wohnen in verschiedenen Erscheinungsformen – vom 1-Zimmer-Appartment bis zur 4-bis 5-Zimmer-Wohnung für Familien. Dabei sollen 110 Wohneinheiten im abgeschirmten Innenbereich des Gebäudekomplexes entstehen, zusätzlich 130 Appartements auf der Seite zur Straße „Am Rosengarten“ sowie 150 Hotelzimmer. Der Verwaltungssitz der Rhön-Energie ist nach gegenwärtigem Stand auf rund 350 Mitarbeiter ausgelegt. Die Wohngebäude sollen hochwertige Natursteinfassaden erhalten.

Beim Thema "Löhertor" ergriffen vor allem Anwohner aus der näheren Umgebung des Areals das Wort. Sie hatten Fragen zur optischen Verengung der Löherstraße, zu den Modalitäten des Abrisses, zu den Parkplätzen und Zufahrten, aber auch zu voraussichtlichen Gebäudehöhen und Schattenwürfen, die beantwortet wurden. Allerdings wiesen Stadtbaurat Schreiner und OB Wingenfeld auch daraufhin, dass es sich um einen privaten Grundstückseigentümer handele und man deshalb vor allem zu Fragen des Bebauungsplans, aber weniger zu Detailplanungen Stellung nehmen könne. Grundsätzlich machte die Vertreterin des Stadtplanungsamts darauf aufmerksam, dass sich Bürgerinnen und Bürger noch bis 21. August im Zuge des B-Plan-Verfahrens zu dem Vorhaben äußern können. Gerne seien die Mitarbeiter des Amtes auch bereit, Interessierten und Betroffenen die Pläne näher zu erläutern. (pm/mau) +++




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