23. Deutsche Bergmeisterschaft
Radprofi Raphael Freienstein: Erst bergauf dann Down Under?
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17.08.2017 / RADSPORT -
Wenn man so will, ist Raphael Freienstein der Lokalmatador unter den Profis bei der 23. Deutschen Bergmeisterschaft in der Rhön. Als Sohn der Fuldaer Radsport-Legende Thomas Freienstein gastiert der 26-Jährige am Samstag, 26. August, in der Heimat seiner Eltern. Und hat sich einiges vorgenommen.
„Es ist schon ein besonderes Gefühl“, sagt Freienstein im Gespräch mit ON|Sport, „weil ich mich immer mehr als Fuldaer gefühlt habe.“ Geboren aber ist Freienstein in Marburg, mittlerweile wohnt er in der Pfalz in Kaiserslautern. Weil seine Verwandtschaft der Region aber treu blieb, sei er in seiner Kindheit und Jugend regelmäßig nach Fulda gekommen. Ob er sich die Strecke vorher überhaupt ansehen müsse?
„Natürlich“, entgegnet Freienstein schmunzelnd, „so gut kenne ich mich dann doch nicht aus.“ Während die Konkurrenz die Strecke rund um den Hofbieberer Ortsteil Elters teilweise schon abgefahren hat, studiert Freienstein, der für das Lotto-Kern-Haus-Team fährt, den Verlauf und das Profil anhand von Karten. „Ich habe leider keine Zeit, vor dem Wettkampf in die Rhön zu kommen“, sagt Freienstein gut eine Woche vor den ersten Bergmeisterschaften in dieser Region. Und in der Heimat seiner Verwandtschaft hat sich der 26-Jährige viel vorgenommen.
Zurück nach Australien?
„Als Radprofi, zumindest auf diesem Niveau, kann man von seinem Sport nicht leben und ist auf Unterstützung angewiesen“, erzählt Freienstein, „und da es nicht so aussieht, dass ich es weiter nach oben schaffe, muss ich überlegen, ob ich mich künftig auf die berufliche Karriere konzentriere.“ Seit fünf Jahren studiert Freienstein an der HS Ansbach Internationales Management. „Das ist ein Fernstudium und auf Leistungssportler zugeschnitten“, so Freienstein, der das Studium demnächst abschließen wird. Und dann?
„Ich habe mir schon Gedanken gemacht, ob ich eventuell nach Australien gehe.“ Denn dort lebt seine Freundin Michaela und Freienstein selbst war schon für das australische Charter Mason Team aktiv. Gut möglich also, dass es für Raphael Freienstein bald heißt: erst bergauf, dann down under. (Tobias Herrling) +++