Casting der anderen Art

Fulda Saints und Fulda Colts auf der Suche nach neuen Spielern

Am gestrigen Samstag durften sich Football-interessierte in der US-amerikanischen Sportart beweisen
Fotos: Jonas Wenzel

13.08.2017 / FOOTBALL - Dass Sportvereine über Personalsorgen klagen, ist bekannt. Vor allem Sportarten, die nicht so sehr im Fokus stehen, haben oft Probleme, eine spielfähige Mannschaft zu stellen. Das mussten auch die Footballer der Fulda Saints gegen Ende der abgelaufenen Spielzeit feststellen. Und gingen nun einen neuen Weg.



Denn die Verantwortlichen des Landesligisten organisierten am Samstag einen sogenannten „TryOut.“ Eine Art Casting, um potentielle künftige Spieler von ihrer Sportart zu begeistern. „Offene Trainings hatten wir schon immer. Dass wir jetzt ein „TryOut“ gemacht haben, ist aber das erste Mal“, erklärt der Teammanager der Saints, Andreas Henkel. Er will das Angebot der Footballer auf dem B-Feld des Sportgeländes der SG Johannesberg aber als Schnuppertraining verstanden wissen.

„Wir haben das dieses Jahr mehr beworben, weil sich das zum Sportfest der SG Johannesberg gut angeboten hat“, führt Henkel aus. Und die Footballer konnten mit der Resonanz zufrieden sein: Gut 25 interessierte Sportler schauten vorbei, um sich ein Bild von der US-amerikanischen Sportart zu machen. Feste Zusagen, bei den Saints einzusteigen, habe Henkel von fünf Spielern bekommen. Auch die Fulda Colts, Jugendfootballer des TSV Neuenberg, beteiligten sich an der Aktion.

Und die Verantwortlichen haben sich reichlich Mühe gegeben, den potentiellen neuen Spielern einen Überblick ihres Sports zu geben. An insgesamt fünf Stationen konnten die Footballer von morgen testen, für welche Position auf dem Feld sie geeignet wären. Vielleicht der Receiver, der die Bälle fängt? Oder doch der Quarterback und somit der neue Spielgestalter der Saints? Auch als Lineman konnte man sich versuchen und bekam Übungen gezeigt, wie man Spieler richtig blockt.

Wer schon immer mal ein Fieldgoal schießen wollte, war an der Station „Kicker“ richtig. Aus verschiedenen Entfernungen durfte man das rote ovale Ei zwischen die Torstangen und über die Torlatte bugsieren. Und sich als neuer Kicker für die Saints oder Colts empfehlen – oder eben nicht. An der Station „Strongmen“ wurden die konditionellen Fähigkeiten der Spieler auf die Probe gestellt. „Auf jeder Station konnten Punkte gesammelt werden, die am Ende ausgewertet wurden. Das sollte für die Interessierten Anreiz sein, alles zu geben“, erklärt Henkel die Idee dahinter. Für die Gewinner gab es zudem T-Shirts der Saints.

Insgesamt fünf Stunden lang gaben Fuldas Footballer am Samstag Einblick in ihre Sportart und was auf welcher Position von den Spielern gefordert wird. Saints-Teammanager Andreas Henkel zog ein positives Fazit der ersten „TryOuts“ – und durfte sich über neues Personal für den Landesligisten freuen. (Tobias Herrling) +++

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