GDL-Ortsgruppe Bebra
Vorschau auf den Fahrplanwechsel im Dezember mit gemischten Gefühlen
Foto: GDL
08.08.2017 / REGION -
Der Vorstand der Ortsgruppe Bebra der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sieht dem im Dezember anstehenden Fahrplanwechsel im Fernverkehr der Deutschen Bahn mit einem weinenden und einem lachenden Auge entgegen. Patrick Rehn, Schriftführer der Ortsgruppe hierzu: "Laut einem uns mittlerweile vorliegenden internen Papier der Deutschen Bahn von Ende Juni wird das InterCity-Paar Bebra-Frankfurt und zurück künftig in Erfurt beginnen und enden. Der Einsatz der heimischen Politiker hat somit leider nicht den Erfolg gebracht, welchen wir uns gewünscht hätten." Die Anbindung von Bebra an den InterCity, soweit erste Informationen, soll mit einer bisher als Leerzug nach Bad Hersfeld fahrenden cantus hergestellt werden.
Rehn räumt ein, dass man diese vermeintliche Verschlechterung in einem größeren Kontext sehen muss, welcher mit dem Fahrplanwechsel im Dezember einhergeht: "Die Eröffnung der Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt bedeutet für 35 Prozent aller innerdeutschen Verbindungen massive Änderungen. Die uns vorliegenden Zahlen und eigene Beobachtungen für den Besetzungsabschnitt des InterCity zwischen Bad Hersfeld und Bebra am Abend sprechen hier leider ebenfalls eine deutliche Sprache."
Größere Änderungen ergeben sich für den ICE-Halt in Bad Hersfeld: Die ICE-Linie 11, welche bisher von Stuttgart über Frankfurt und Hildesheim nach Berlin fuhr, verkehrt künftig über Erfurt und ersetzt hier die ICEs, welche zwischen Frankfurt Flughafen und Leipzig fuhren und in Bad Hersfeld hielten. Um jedoch die Anschlüsse in Frankfurt Hauptbahnhof, Fulda und Erfurt zu erreichen müssen diese Züge in Hanau, Bad Hersfeld und Gotha durchfahren. Dies begründet sich im Einsatz der ersten Generation von ICEs, den sogenannten ICE 1, welche in der Beschleunigung träger sind als die bislang verwendeten Triebzüge der Gattung ICE-T.
Für die Pendler Richtung Frankfurt ergeben sich neue Möglichkeiten: Der InterCity, welcher bisher aus Bebra kam hält auch künftig gegen 5:10 Uhr in Bad Hersfeld. Der ICE um 6:18 Uhr stellt eine Ausnahme dar, da dieser weiterhin über Frankfurt Süd zum Flughafen fährt. Ab 7:20 Uhr halten dann bis 21:20 Uhr alle zwei Stunden ICE in der Kur- und Festspielstadt und fahren dabei über Fulda zum Frankfurter Hauptbahnhof und dann zum Flughafen, ehe es über Mainz nach Wiesbaden geht. Abends verkehrt ein Zug sogar über Mannheim bis Saarbrücken.
Verschlechterungen ergeben sich für Kassel, da die bislang stündlichen Verbindungen über Fulda, Hanau, Frankfurt und Mannheim nach Stuttgart nur noch mit Umsteigen in Fulda möglich sind: Die neue ICE-Linie 13 von Berlin fährt nach dem Halt in Fulda zum Frankfurter Südbahnhof und dann zum Flughafen wo die Züge enden werden.
Eine weitere Verschlechterung ist der Entfall des morgendlichen InterCity von Fulda (Abfahrt 7:05 Uhr) nach Frankfurt, sowie die abendliche Rückfahrt um 18:17 Uhr mit Ankunft in Fulda um 19:30 Uhr. Laut den vorliegenden Informationen soll dies durch den ICE 6:48 Uhr ab Fulda und einen abends um 19:11 Uhr in Fulda haltenden ICE kompensiert werden. Hinzu kommen sollen weitere beschleunigte Nahverkehrszüge, für welche allerdings noch keine weitergehenden Informationen vorliegen.
Rehn abschließend: "Mit den vorliegenden Informationen haben wir eine erste grobe Übersicht zum Fahrplanwechsel im Dezember bekommen. Mitte Oktober wird der neue Fahrplan dann in die Auskunftsmedien der Deutschen Bahn eingespielt. Dann stehen die exakten Zeiten fest und wir können den neuen Fahrplan noch genauer bewerten." +++