"Des einen Freud, des anderen Leid"
Blitzer in Niesiger Straße spült Geld in Stadtkasse - 14.000 Verstöße in zwei Monaten
Fotomontage: Hendrik Urbin / Luisa Diegel
08.08.2017 / FULDA -
Seit gut vier Monaten gilt in der Niesiger Straße in Fulda Tempo 30. Und die moderne Blitzersäule misst fleißig. Von Anfang Mai bis Ende Juni sind rund 14.000 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt worden. Das teilte die Stadt Fulda auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS mit. Permanente Lärmbeschwerden der Anwohner hätten zu der Entscheidung geführt, die Geschwindigkeit an dieser Stelle zwischen den Stadtteilen Niesig und Horas von 50 auf 30 herabzusetzen. Seitens der Verkehrsteilnehmer hagelt es seit Wochen Kritik. Die Stadt befindet sich seitdem im Kreuzfeuer.
Während Anwohner forderten, Tempo 30 "umgehend und konsequent zu kontrollieren", wurde nach der Umstellung und Inbetriebnahme der stationären Geschwindigkeitsmessanalage Anfang Mai - 14 Tage nach Änderung der Beschildung - Kritik von Verkehrsteilnehnern laut, so die Pressestelle der Stadt Fulda.
Im Verhältnis zur Verkehrsmenge entsprechen die 14.000 Verstöße einer Überschreitungshäufigkeit von etwa zwei Prozent. "Dies wiederrum bedeutet, dass nach einer kurzen Zeit der Eingewöhnung die Tempo-30-Regelung von deutlich mehr als 95 Prozent der Verkehrsteilnehmer eingehalten wird", so die Stadt zu O|N. "Aus unserer Sicht stellt dies ein beachtliches Ergebnis und einen deutlichen Beitrag zur Reduzierung der Lärmbelastung in diesen Straßen dar."
Bezahlt gemacht hat sich die Blitzersäule mit Lasertechnik bereits. Während die Anschaffungskosten bei etwa 150.000 Euro liegen, beträgt das Volumen der eingeleiteten Verfahren in zwei Monaten schon 220.000 Euro. "Des einen Freud ist es anderen Leid", heißt ein bekanntes Sprichwort - und das gilt auch hier. Aktuell spült der Blitzer aber kein Geld in die Stadtkasse, denn bis Silvester ist die Niesiger Straße wegen Bauarbeiten gesperrt. (Christian P. Stadtfeld) +++