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Nach Coty-Schock: Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries zu Gast in Hünfeld // Osthessen|News

"Auf ein Eis mit Birgit und Brigitte"

Nach Coty-Schock: Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries zu Gast in Hünfeld

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (Mitte) kam heute auf Einladung von MdB Birgit Kömpel (rechts) nach Hünfeld.
Fotos: Marius Auth

06.08.2017 / HÜNFELD - Erst gestern gab das Unternehmen Coty, das die alteingesessene Hünfelder "Wella" übernommen hatte, das Aus für 380 Mitarbeiter am Standort Hünfeld bekannt. Heute verschaffte sich Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) im Rathaus Hünfeld mit Vertretern des Betriebsrats und der Stadt einen Eindruck von der Situation, danach ging es zum Eisessen mit der Eichenzeller Bundestagsabgeordneten Birgit Kömpel (SPD).


Kömpel war bereits zuvor in geschlossener Runde, zusammen mit dem Coty-Wella-Betriebsratsvorsitzenden Norbert Herr, Nicole Gardyan (SPD Hünfeld Fraktionsvorsitzende), Peter Helm (SPD Hünfeld Ortsvereinvorsitzender), Michael Brand (CDU-MdB) und dem Ersten Stadtrat Theo Flügel im Rathaus. Nach dem Gespräch ernste Mienen: "Es gibt momentan einen Strohhalm für Coty-Wella: Man überlegt, Lohnabfüller zu werden, um den Standort zu retten. Es scheint, als ob Coty gerade jetzt, wo der Termin mit der Wirtschaftsministerin anberaumt wurde, harte Fakten schaffen wollte, um das Image nicht zu beschädigen", erklärte Kömpel.

Bei der Eisdiele am Rathaus hatten sich Unterstützer und Parteifreunde eingefunden, um im Anschluss zur Causa Coty informiert zu werden: "Wir müssen die Entscheidung von Unternehmer-Seite akzeptieren. Anteilnahme und Solidarität gelten aber dem Betriebsrat: Jetzt muss geschaut werden, wie durch einen Sozialplan klare Verhältnisse geschaffen werden. Wir haben in Deutschland seit Jahren ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent und sind, im europäischen Vergleich, in einer singulären Position. Deutschland hat, im Gegensatz zu anderen Ländern, keine komfortablen Rohstoff-Reserven. Wir können nur davon leben, was die Ingenieure erfinden, von guten Produkten. Der Umstieg auf die Industrie 4.0 wird ohne durchdringende und großflächige Digitalisierung nicht gelingen", erklärte Zypries.

"Wir sind in Deutschland geistig beweglich. Dass Coty nicht mehr will, ist unverständlich - aber wir müssen schauen, dass wir etwas anderes finden. Hier gibt es exzellente Technik, hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter am bestens ausgebauten Standort: Auch wenn der Arbeitgeber gerne hätte, dass wir Ruhe geben, diesen Gefallen tun wir ihm nicht. Wir wollen etwas tun für Hünfeld. Wir waren bereit, die Mitarbeiterzahl zu reduzieren, Lohnveränderungen vorzunehmen. Aber wir haben bundesweit auf uns aufmerksam gemacht in den letzten Monaten: An unserem hochmodernen Standort liegen Genehmigungen vor, die man heute nicht mehr ohne weiteres bekommen würde. Das ist ein Pfund, das man nicht einfach wegwirft: Ob der Umgang mit Aerosolen, die Herstellung von Blondierpulver oder Shampoos, Conditionern und Kuren für den Friseurbedarf - das erfordert Techniken und Fähigkeiten, die nicht einfach zu bekommen sind. Der Arbeitgeber hat gesagt, wenn wir einen Interessenten finden, sollten wir uns melden. Staatliche Unterstützung für die Personal-Strukturierungskosten ist besser als Kosten für Arbeitslose", erklärte Coty-Wella-Betriebsratsvorsitzenden Norbert Herr. (Marius Auth) +++

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