Gelbe Spannbänder warnen Autofahrer
Achtung - Schulanfang in Kürze - Tempo runter - Rücksicht bitte"
Fotos: Gerhard Manns
06.08.2017 / WALDHESSEN -
In neun Tagen, am Montag, den 14. August 2017, beginnt ein neues Schuljahr. Voraussichtlich über 1.000 Schulanfänger werden am Dienstag, den 15. August 2017 im Landkreis Hersfeld-Rotenburg auf ihrem ersten Schulweg unterwegs sein. Dieser neue Lebensabschnitt birgt für die Kinder Gefahren und Risiken, wie uns einige Unfälle in der Vergangenheit gezeigt haben. Deshalb fordert die Verkehrswacht Hersfeld-Rotenburg alle Kraftfahrer auf Rücksicht gegenüber den Schülern und hier besonders den Schulanfängern zu üben, denn „ein Toter oder Verletzter im Straßenverkehr, ist einer zu viel“.
An Bushaltestellen: Drängelei der Kinder an Bushaltestellen bedeutet Gefahr. Niemals unvorsichtig zu einem abfahrbereiten Bus über die Straße laufen. Beim Aussteigen aus dem Bus mit dem Überqueren der Straße so lange warten, bis der Bus abgefahren und das Blickfeld wieder frei ist. Kinder sollten an Bushaltestellen auch ganz klar wissen, dass die Bushaltestelle kein Spielplatz ist. Spielen an Bushaltestellen kann tödlich sein, denn durch das Spielen werden Kinder abgelenkt und achten nicht mehr auf den Straßenverkehr. Auch Busfahrer könnten die Bushaltestellen noch sicherer gestalten, wenn sie „Warnblinklicht außerhalb geschlossener Ortschaften ca. 150 m bzw. innerorts ca. 50 m vor der Haltestelle einschalten“.
Im Auto: Kinder nur im zugelassenen, altersgerechten Kindersitz zur Schule fahren und an der Schule nur an ungefährlichen Stellen aussteigen lassen und auch nur dort, wo es erlaubt ist. Oberster Grundsatz dabei ist: Kinder immer nur zur sicheren Gehwegseite aussteigen lassen. Niemals den Schulbusfahrern die Sicht nehmen, oder sie beim Anfahren oder Verlassen der Haltestellen behindern. Niemals auf Bushaltestellen anhalten oder parken.
Als Erwachsener stets Vorbild sein: Vorbild macht Schule – im Guten wie im schlechten. Als Fußgänger bei „rot“ über die Ampel zu gehen, macht mühevolle Arbeit der Eltern und Verkehrserzieher zunichte. Unsere Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen. Das Vorbild der Erwachsenen heute wird das Verhalten der Kinder später prägen. Also hängt es von den Erwachsenen ab, ob Kinder den Gefahrenbereich Straßenverkehr sicher bewältigen können und lernen, dass Rücksicht, Vorsicht und Partnerschaft tagtäglich gelebt werden muss.
„Elterntaxi“ nicht sinnvoll. Die Verkehrswacht Hersfeld-Rotenburg bittet die Eltern ihre Kinder nicht mit dem Auto zur Schule zu bringen. Die Eltern schaffen nämlich durch das Elterntaxi vor der Schule selber gefährliche Verkehrssituationen. Viele parkende Autos erzeugen für die Kinder unübersichtliche Situationen die zu Unfällen führen können. Kinder, die mit dem Auto zur Schule gebracht werden, wird das Erfolgserlebnis verwehrt den Schulweg eigenständig zu bewältigen.
Kinder des 1. Und 2. Schuljahres sollten unter Beaufsichtigung eines Elternteiles (Eltern könnten sich bei der Betreuung abwechseln) in Gruppen zur Schule gehen. In einer Entfernung von 300 bis 500 Metern könnten sie den Weg zur Schule alleine bewältigen.
Dabei lernen sie noch folgendes:
--- Kenntnisse und Fertigkeiten im praktischen Verkehrsalltag
--- Förderung der Selbstständigkeit und Entscheidungsfähigkeit
--- Körperliche Ertüchtigung und Beeinflussung des Mobilitätsverhalten
--- Förderung klassenübergreifender, multikultureller, sozialer Beziehungen
--- Reduzierung des Kfz-Aufkommens im Schulumfeld
---Steigerung der Konzentrationsfähigkeit
--- Aktive Sensibilisierung für die Umwelt und Umgebung
--- Ausschluss von Belästigungen und Übergriffen auf Kinder
--- Elternteile sind immer Ansprechpartner bei Fragen, Probleme, Unsicherheiten
Sicherer Weg zur Kita
Schon im Kindergarten werden die zukünftigen Erstklässler auf ihren Schulweg vorbereitet. Dazu führt die Verkehrswacht Hersfeld-Rotenburg immer wieder Fortbildungsseminare für Erzieherinnen durch - auch in diesem Jahr. Zusätzlich bieten die Verkehrswacht und die Polizeibeamten der Jugendverkehrsschulen ein Schulwegtraining an. Ergänzt wird dies durch Elternabende zum Thema Verkehrserziehung und die Ausstattung der Kindergärten mit entsprechendem Lernmaterial. Die Vorbereitung der Schulanfänger auf ihren ersten Schulweg durch die Kindergärten ist vorbildlich.
Die Frauen und Männer im grünen Outfit der Kreisverkehrswacht haben vom Anfang des Jahres 2017 bis jetzt, in 18 Kitas in vielen Gemeinden des Kreises Hersfeld-Rotenburg, ca. 350 Kinder mit dem Programm „Schulwegetraining“ in Theorie und Praxis auf die Gefahren im Straßenverkehr hingewiesen und geschult. Mit dem pensionierten Polizeibeamten Rolf Kettner steht der Kreisverkehrswacht ein kompetenter Trainer für diese wichtige Sache zur Verfügung, der von einigen Helfern tatkräftig unterstützt wird. Deswegen fordert die Kreisverkehrswacht alle Verkehrsteilnehmer auf, auch auf die Kleinsten und schwächsten Verkehrsteilnehmer zu achten, die auf dem Weg zum Kindergarten sind.
Die Kreisverkehrswacht Hersfeld-Rotenburg erhofft sich als Ergebnis der Aktionen stets einen unfallfreien Schulanfang und für die weitere Zukunft immer ein unfallfreies Schuljahr. (Gerhard Manns) +++