Krisensitzung einberufen
Aufregung um die Kirmes in Weißenhasel - Ein Ort bangt um sein Volksfest
Fotos: Anna Weyh
08.08.2017 / NENTERSHAUSEN - Groß war die Aufregung in Weißenhasel. Genau 14 Tage bevor die geplante Kirmes starten soll, muss dies in Frage gestellt werden. Grund dafür ist ein Schreiben vom Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Fachdienst Bauordnung. Aufgrund einer Beschwerde einzelner Anwohner der Gartenstraße muss nun die Lautstärke gemäß der Freizeitlärmrichtlinie eingehalten werden. Dies bedeutet Immissionsrichtwerte von weniger als 55 dB(A) nach 24 Uhr - für eine Kirmes unmöglich einzuhalten. Zusätzlich darf die Veranstaltung nur stattfinden, wenn eben diese Beschallung durch eine professionelle Messung und Schallpegelbegrenzer durchgehend überwacht wird. Dabei würden Kosten von mehr als 1.000 Euro entstehen, die der Ausrichter Zeltbetrieb Albert Steinhauer nicht tragen kann.
Aus diesem Grund rief die Vereinsgemeinschaft kurzfristig eine Krisensitzung ins Leben. Am vergangenen Donnerstag, 3. August, versammelten sich über 100 Einwohner aus Weißenhasel auf dem geplanten Kirmesplatz. Die Menge reagiert geschockt auf die schlechte Nachricht. Ausrichter Steinhauer ist ratlos: „Ich komme aus den Verträgen ja gar nicht mehr raus. Die Bands und Kapellen sind bestellt. Das wäre ein untragbares Verlustgeschäft!“ Das Organisationsteam der Vereinsgemeinschaft ist ebenso niedergeschlagen. „Da hängt noch so viel mehr dran als nur das Geld. Alle haben geprobt, Kostüme gekauft. Das können wir doch nicht absagen, alle wären enttäuscht“, so Mirko Frank, Mitglied der Vereinsgemeinschaft. Gerd Vaupel, ebenfalls Mitglied, betont, dass die Kirmes ein Traditionsfest ist, bei dem Jung und Alt etwas zusammen erschaffen: „So wird die Jugend an die Region gebunden. Es ist wichtig, die Kirmes zu erhalten!“
Durch einen sachlichen Umgang und niveauvolle Gespräche zwischen den Bürgern und den Mitgliedern der Vereinsgemeinschaft sowie mit Ortsvorsteher Frank Hauck und Bürgermeister Ralf Hilmes konnte nun für dieses Jahr eine Einigung getroffen werden. Der Kirmes wurde unter der Voraussetzung, dass die Bässe ab 24 Uhr etwas zurückgedreht werden, zugestimmt. Für die kommenden Jahre muss jedoch noch eine Lösung gefunden werden. (Anna Weyh) +++