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Bischof will Rettungswesen in Nigeria ändern: Fuldaer Verein spendet Rettungswagen // Osthessen|News

Mit Blaulicht auf den Friedhof

Bischof will Rettungswesen in Nigeria ändern: Fuldaer Verein spendet Rettungswagen


Fotos: Miriam Rommel

29.07.2017 / FULDA/NIGERIA - Im nigerianischen Nsukka passieren pro Jahr rund 300 schwere Verkehrsunfälle mit insgesamt über 1.000 Todesopfern. Die Zahl der Verletzten und Toten pro Unfall ist unvergleichlich höher als in Deutschland. Einen medizinischen Rettungsdienst gibt es in ganz Nigeria nicht. Während es in diesem afrikanischen Land Brauch ist, die Toten mit Blaulicht und hohem Tempo auf den Friedhof zu fahren, müssen lebensbedrohlich erkrankte oder verunfallte Menschen selbst sehen, wie sie den Weg ins Krankenhaus schaffen.



Der Bischof der Diözese Nsukka, Prof.Dr. Godfrey Onah, möchte das endlich ändern und ein funktionierendes medizinisches Rettungswesen nach deutschem Vorbild aufbauen: „Die Kranken gehören in einen Krankenwagen, die Toten sollten in Ruhe zur Beerdigungsstätte transportiert werden.“ Da zwar der Wunsch da ist, das Geld aber fehlt, ist der Bischof auf Hilfe angewiesen. Der Verein „Pro Nsukka/Nigeria, der sich im Jahr 2013 von Mitgliedern der Pfarreien St. Goar in Flieden und St. Lukas am Aschenberg in Fulda gründete, unterstützt die Gemeinde Nsukka nun bereits zum zweiten Mal. Ein erstes Projekt wurde im letzten Jahr erfolgreich abgeschlossen. Ein Tiefbrunnen, der rund 30.000 Einwohner versorgt, konnte in Betrieb genommen werden und die Menschen mit Trinkwasser versorgen.

Am Freitag übergab der Verein die zweite großzügige Spende an Bischof Onah: Ein vollausgestatteter Rettungswagen konnte mit Spendengeldern erworben und ausgestattet werden. „Möglich war uns das nur, weil das Deutsche rote Kreuz uns einen gebrauchten Einsatzwagen günstig zum Kauf angeboten hat“, erklärte der erste Vorsitzende von „Pro Nsukka, Wilhelm Ricken. „Zukünftig wollen wir sogar eine gesamte Rettungswagen-Flotte in Nsukka aufbauen, das aber wird Zeit brauchen“, so Ricken zu den nächsten Zielen des Vereines. Christian Erwin, Leiter vom DRK- Geschäftsbereich „Soziale Arbeit“ ist froh darüber, dass der Rettungswagen aus Fulda nun bald in Nigeria zum Einsatz kommen wird. „Auch wir vom Deutschen Roten Kreuz haben überall im Ausland Projekte und ich weiß, es gibt noch unglaublich viel zu tun.“

Mit dem deutschen Rettungswagen, der bereits in den kommenden Tagen nach Nigeria verschifft wird, hofft Bischof Onah nun darauf, die notwendige Diskussion um ein funktionierendes Rettungssystem in der Bevölkerung anzustoßen. (Miriam Rommel) +++

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