Reißender Lautenbach

Sägewerksbesitzer verzweifelt - Hochwasser schon zum dritten Mal

Eine Wasserlawine quer durch die Produktionshalle...
Foto: Klaus Schmidt

27.07.2017 / TANN/RHÖN - Die heftigen Niederschläge der letzten Tage haben auch in der Rhön teilweise zum Ausnahmezustand und großem Schaden geführt. Zu einem größeren Hochwassereinsatz musste die Freiwillige Feuerwehr Tann/Rhön am Mittwochvormittag ausrücken. Der anhaltende Regen, der in ganz Hessen zu Schäden führte, hat auch den normalerweise harmlosen Lautenbach über die Ufer treten lassen. Die Wassermassen haben das am Ortsausgang gelegene Sägewerk Schmidt komplett unter Wasser gesetzt – und das nun bereits zum dritten Mal innerhalb der letzten 15 Jahre.

Wie hoch der durch Wasser und Schlamm verursachte Sachschaden dieses Mal ist, kann im Moment noch gar nicht genau abgeschätzt werden, vermutlich übersteigt er 100.000 Euro. Technische Anlagen wurden beschädigt, das Wasser lief in die Lagerräume, zerstörte die Maschinen und die gesamte Elektronik, weil die Schaltschränke vollgelaufen sind. Die Feuerwehr ist seit heute Morgen im Dauereinsatz, schon gegen 7:45 Uhr wurden die Kräfte alarmiert. Später wurde für die ganze Stadt Vollalarm ausgelöst. Auch die Sägewerksbelegschaft ist im Dauereinsatz und versucht, die Wassermassen durch Lagerung von Baumstämmen zu blockieren und ins Bett des Lautenbachs zurückzuführen. Mittels Bagger wurden Gräben ausgehoben, um der Wassermassen Herr zu werden. Die Feuerwehr ist mit großen Pumpen dabei, die mit Schlamm und Wasser vollgelaufenen Keller zu leeren. Der Betrieb muss wegen der folgenden umfangreichen Aufräumarbeiten in den nächsten Tagen geschlossen bleiben.

Sägewerksbesitzer Klaus Schmidt ist ebenfalls seit heute Morgen im Einsatz und noch nicht dazu gekommen, den Schaden überhaupt näher zu inspizieren. Jetzt stehe erstmal die Schadensbegrenzung im Vordergrund, anschließend müsse man schauen, was noch zu retten ist. "Die Maschinen müssen auseinandergenommen werden - die Elektronik ist hin. Hauptsache heute Abend kommt nicht noch so eine Welle auf uns zu", sagt der verzweifelte Besitzer. (Carla Ihle-Becker)+++

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