Der "Chef" wird heute 60

Sbi Hans-Jürgen Schütz ist "Mister Feuerwehr" - eine "prägende Persönlichkeit"

Während eines Rettungseinsatzes im Mai 2011...
Fotos (3): ON-Archiv

23.07.2017 / LAUTERBACH - Am heutigen Samstag feiert in der Vogelsberger Kreisstadt Lauterbach ein Mann seinen 60. Geburtstag, der wie kaum ein anderer Verantwortlicher vorher die kommunale Sicherheit mitgeprägt hat: Stadtbrandinspektor Hans-Jürgen Schütz, dem nicht wenige auch das Prädikat "Mister Feuerwehr" heimlich verliehen haben. Schütz ist ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele, er übt die Aufgabe aus Berufung aus. Freunde loben ihn als willens- und durchsetzungsstark, verantwortungsbewusst, ziel-strebig, aber auch gelegentlich unbequem, ein Mann der klaren Sprache, der sagt, was er denkt und hart gegen sich selbst ist. Er ist ein großes Organisationstalent, die Zukunft der Feuerwehren ist ihm wichtig. Einen vom ihm als richtig erkannten Weg verfolgt er bis zum Ziel. Gratulanten werden den Vater von drei Kindern heute zuhause nicht antreffen - er hat sich ein paar Tage Urlaub genommen.

 In seiner nunmehr 43-jährigen Laufbahn - davon 32 Jahre in Führungspositionen - hat er seit 1971 die Feuerwehrarbeit von der Pike auf gelernt - von der Jugendfeuerwehr bis zum Eintritt in die Einsatzabteilung Lauterbach-Mitte 1974. Schütz hat alle Sparten der Feuerwehr durchlaufen und in 26 feuerwehrtechnisch-en und Führungslehrgängen sich das nötige Rüstzeug angeeignet. Das Amt des Wehrführers übte er ab 1985 aus, bevor er 2002 Stadtbrandinspektor wurde. Seit 1991 ist Schütz auch Kreisausbilder und stellte seine Erfahrungen dem Feuerwehrnachwuchs zur Verfügung.

Das Amt des Vorsitzenden des Feuerwehrvereins der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Lauterbach bekleidet er seit 1985 und seit 2004 ist er auch Vorsitzender des Stadtfeuerwehrverbandes Lauterbach. Unter seiner Ägide wurden seit 1988 19 Feuerwehrfahrzeuge neu- oder ersatzbeschafft, darunter die Teleskophub-Rettungsbühne, die im Juni 2007 in Dienst gestellt wurde. Weiter wurden neue feuerwehrtechnische Geräte und eine Wärmebildkamera angeschafft sowie 150 Funkmeldeempfänger und 70 Handfunksprechgeräte ausgetauscht. Die Feuerwache wurde innen und außen renoviert, das Dach der Fahrzeughalle saniert und zahlreiche Innen-Ausbauten von der Feuerwehr in Eigenleistung erledigt.

In seine Dienstzeit fallen die Einführung eines neuen Einsatzzuges für die Feuerwehrleute, ab 2003 die Umsetzung des Modernisierungs-konzepts der Feuerwehr mit der Neuorganisation des "Innen- und Außendienstes" nach entsprechender Vorstellung im Stadtparlament, die Modernisierung des Löschzuges in der Kernstadt, 2005 die organisatorische Zusammenfassung der Stadtteile in fünf Bereiche (Lauterbach-West/Ost/Süd und Nord) und die Kernstadt, die Einfüh-rung des Wechselladerkonzepts mit Abrollbehältern ab 2006. In den vergangenen Jahren folgten Wechselladerfahrzeuge, Vorausrüstwa-gen und verschiedene Abrollbehälter im Wert von mehreren Millionen Euro. Nicht zu vergessen: die Zusammenlegung der Standorte Allmenrod-Heblos und Sickendorf mit Beginn des Neubaus der Feuerwache in Sickendorf.

Im Zusammenhang mit der Anschaffung des Hubretters wurde erstmals eine interkommunale Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Gelnhausen erfolgreich praktiziert. Schütz war bisher an über 3.000 Feuerwehreinsätzen beteiligt. Herausragend waren 1986 der Großbrand am 24. Dezember in einem Haus in der Schillerstraße, die Großbrände in der Wachtel (1992) und im Oberhessischen Holzwerk (1996), das Elbehochwasser in Dessau (2002) sowie die Großbrände in der Schreinerei Wacker (2004), bei STI (2006), in der Wäscherei Jöckel (2011), Unwetter über Lauterbach (2013) bis hin zu den Hilfstransporten nach Dresden (2013), der Bücking-Großbrand in Alsfeld (2013) und den Großbrand im Sägewerk Hainzell (2015). 

Schütz wurde für seine langjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt, erhielt das Ehrenzeichen des Bezirksverbandes Hessen-Darmstadt in Bronze, das silberne Brandschutzehrenzeichen am Bande und die silberne Ehrennadel der Stadt Lauterbach (ma/red). +++

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