AWO: 19.850 Euro für Flüchtlingsarbeit
Über 48 Prozent der unter Sechsjährigen haben Migrationshintergrund

Fotos: Miriam Rommel
20.07.2017 / FULDA - Der Bevollmächtigte für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Jo Dreiseitel, hat heute im Rahmen seiner Sommerreise den Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Fulda besucht und einen Förderbescheid aus dem Landesprogramm WIR über 19.850 Euro für das neue Projekt „Gemeinsam engagiert für Integration“ überreicht. Mit diesem Projekt will die AWO Menschen mit Migrationshintergrund verstärkt für die ehrenamtliche Arbeit gewinnen, eine Willkommenskultur schaffen und das gesellschaftliche Miteinander verbessern.
„Unser gemeinsames Ziel ist es, eine Spaltung der Gesellschaft zu verhindern und dafür zu sorgen, dass Hessen ein Ort ist, an dem sich die Menschen wohlfühlen, egal ob alteingesessen oder zugewandert. Gemeinsames Engagement fördert den Dialog untereinander und das Verständnis füreinander“, betonte der Staatssekretär. Dies sei besonders wichtig, da in Hessen nach Nordrhein-Westfalen die meisten Menschen mit Migrationshintergrund lebten. „In Hessen sind es 28 Prozent, bei den unter Sechsjährigen liegt der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund sogar bei 48 Prozent.“ Die Tendenz sei weiter stark steigend.
Der Kreisverband Fulda treibt seit Jahren die interkulturelle Öffnung erfolgreich voran. Bereits das Projekt „Vielfalt gewinnt“ wurde aus Mitteln des Landesprogramms WIR gefördert. Mit dem neuen Projekt will die AWO auf die gemachten Erfahrungen aufbauen: „Ehrenamtliches Engagement ist ein Grundpfeiler unserer Gesellschaft: das Land Hessen unterstützt Menschen dabei, anderen Menschen zu helfen“, so Jo Dreiseitel.
Hier sind die etablierten WIR-Koordinationen in allen hessischen Landkreisen, kreisfreien Städten und Sonderstatusstädten, die Akteure innovativer Modellprojekte, die qualifizierten ehrenamtlichen Integrationslotsen sowie die Projektpartner wichtige und erfahrene Akteure vor Ort. Auch die Angebote zur Deutschförderung sind weiterhin wichtiges integrationsförderndes Mittel.
„Ich freue mich sehr darüber, dass seit 2017 durch das WIR-Programm auch Geflüchtete in den Kommunen und Kreisen erreicht werden. Denn „Umso früher Integration startet, umso besser kann Integration gelingen. Davon bin ich überzeugt“, so Jo Dreiseitel, Staatssekretär und Bevollmächtigter für Integration und Antidiskriminierung.
Mit der Fortschreibung des WIR-Programms werden als ergänzender Kernpunkt mit dem neuen WIR-Fallmanagement für Geflüchtete vorhandene bzw. neue Unterstützungsstrukturen gestärkt. Bei den Modellprojekten liegt der Focus in diesem Jahr auf Vorhaben zur Unterstützung der Integration geflüchteter Frauen sowie auf der Stärkung von Migrantenorganisationen.
Seit 2014 wurden die Integrationsfördermittel von 3,1 Millionen Euro bis 2017 auf 8,85 Millionen Euro nahezu verdreifacht. Das WIR-Programm wirkt sich damit insgesamt unterstützend und positiv auf neue kommunale, gemeinnützige sowie kirchliche Initiativen und Beratungsangebote – auch im ländlichen Raum – aus und verbessert somit strukturell und langfristig notwendige Veränderungsprozesse und Integrationsbedingungen. +++