Schönes Happy End
Nach Aussetzung in Katzenbox: Hündin Dorie hat ein neues Zuhause
Foto: privat
11.07.2017 / FLIEDEN -
Es war ein grausamer Vorfall, der die ganze Region bewegte: Mitte März diesen Jahres wurde die kleine Jack-Russel-Hündin Dorie in einer Katzenbox in einem Wald in Kalbach-Veitsteinbach ausgesetzt. Passanten hatten den einjährigen Vierbeiner dort ausgehungert und total verängstigt vorgefunden. "Nachdem sich Dorie genau 113 Tage in unserer Obhut befand, ist sie nun in ein tolles neues Zuhause im Westerwald umgezogen", freut sich Oliver Reiling vom Tierschutzverein Fliedetal über das Happy End.
Nachdem der Tierschutzverein eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt hatte, konnte im April der 33-jährige Besitzer von der Polizei ermittelt werden. Gründe für die Tat nannte er nicht. Bekannt war nur, dass er den Hund aus einer beendeten Beziehung mitgenommen hatte. Ein Motiv, so vermutet der Tierschutzverein, kann auch die schlimme Verletzung des Jack Russels am linken Auge sein. Denn die Kosten für die Operation belaufen sich auf rund 5.000 Euro. Im Juni erklärte der Besitzer dann endlich den Verzicht. "Als wir dann nach 80 Tagen Sicherstellung am 31. Mai 2017 von der Staatsanwaltschaft Fulda die Freigabe zur Vermittlung von Dorie bekamen, waren wir natürlich sehr glücklich und konnten endlich beginnen, ein neues Zuhause zu suchen."
Die Anteilnahme am "Fall Dorie" war groß. Der Tierschutzverein habe viel Unterstützung erfahren und viele Menschen hätten sich regelmäßig nach der Hündin erkundigt. Wie Reiling erklärt, gab es eine lange Liste Interessierter, die Dorie bei sich aufnehmen wollten. Diese wurden alle kontaktiert und zu einem Gespräch eingeladen. Menschen aus dem halben Bundesgebiet kamen nach Flieden. "Wir haben die bestmögliche Lösung für Dorie gesucht. Sie hat schon so viel Übles in ihrem doch recht kurzen Leben erfahren, da mussten wir uns viel Zeit nehmen, um zu entscheiden, was das Beste für sie ist", sagt Reiling, dem der Vierbeiner sehr ans Herzen gewachsen ist.
Nachdem die Tierexperten feststellten, dass auch die Gegebenheiten im Westerwald passen, war die Entscheidung schnell gefallen. Vergangenen Montag durfte der kleine Jack Russel dann endlich zu seinem neuen Herrchen ziehen. "Hier hat sie nun einen großen Garten, in dem sie nach Belieben herumtollen kann. Und sie hat immer jemanden um sich herum, der sie liebt und sich mit ihr beschäftigt", schildert Reiling.
Im Westerwald kann die einjährige Hündin nun zu Ruhe kommen und das schreckliche Erlebnis hinter sich lassen. Sobald sie sich bei ihrem neuen Besitzer eingelebt hat, wird mit Unterstützung des Tierschutzvereins die Augenoperation durchgeführt. Das linke Auge des Vierbeiners muss komplett entfernt werden. Die Kosten dafür trägt der Verein. Wie Reiling erklärt, sind schon viele Spenden zusammengekommen. Jedoch fehlt immer noch Geld, um die Operation komplett zu finanzieren. "Wir sind noch auf die ein oder andere finanzielle Spende angewiesen", sagt Reiling. (jul) +++