Kommunalpolitiker besichtigen Baustelle
Open Grid Europe stellte Gasverdichterstation am Rixfelder Kreuz vor
Fotos: Dieter Graulich
30.06.2017 / HERBSTEIN - Zu einer Baustellenbesichtigung der Gasverdichterstation an der Bundesstraße 275 am Rixfelder Kreuz, hatte jetzt Open Grid Europe, einer der führenden Fernleitungsnetzbetreiber in Europa, eingeladen. Bürgermeister Bernhard Ziegler begrüßte dazu Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung, des Magistrates sowie Abordnungen der Ortsbeiräte der Stadt Herbstein und Frischborn sowie weitere interessierte Gäste an der Edelweißhütte in Rixfeld.
Den Vertreter der Open Grid Europe dankte er, dass diese Besichtigung mit Führung möglich sei. Nach gut einem Jahr der Bautätigkeit auf der größten Baustelle im Vogelsbergkreis könnten sich die Teilnehmer nun ein Bild über Umfang und Fortschritt der Bautätigkeit machen. Ein solches Projekt gehe natürlich nicht ohne Auswirkungen für das Umfeld und die Bürger vor Ort von statten. Umfangreiche Planungs- und Genehmigungsprozesse gingen der Bauphase voraus.
Vor der Führung der über 50 Teilnehmer stellten Pressesprecher Helmut Roloff, John Albert, Engineering Manager für das Projekt Herbstein und Alexander Behnke Projektleiter von Open Grid Europe die Firmengeschichte und das rund 160 Millionen teure Projekt in Herbstein vor. Das Unternehmen, mit Sitz in Essen, habe ein Fernleitungsnetz von rund 12.000 Kilometer mit etwa 30 Verdichterstationen. Die Jahresausspeise habe 2014 rund 679 Milliarde kWh betragen. Die Verdichterstation Herbstein entstehe an einem Netzknotenpunkt und könne zukünftig Erdgas aus Nord-Süd, Süd-Nord und Ost-West sowie West-Ost Richtung transportieren. Sie sei ein Projekt im Netzentwicklungsplan Gas 2012.
Projektbeginn sei in 2013 gewesen. Ein Jahr später erfolgte die Vergabe und im Oktober 2015 wurde der Genehmigungsantrag gestellt. Vier Monate später, im Februar 2016 sei die Zulassung zum vorzeitigen Baubeginn gekommen und der Start der Bautätigkeit begann. Im Dezember erhielt die Open Grid Europe dann den endgültigen Genehmigungsbescheid. Im Februar 2018 soll die Inbetriebnahme der Maschinen erfolgen und für Oktober 2018 ist die Transportbereitschaft geplant. Die Arbeiten lägen derzeit im Zeitplan.
Pressesprecher Roloff teilte mit, dass zurzeit cirka 20 Firmen mit rund 300 Arbeitern aus ganz Europa am Projekt tätig seien. Sehr beeindruckend dann die Führung auf dem sechs Hektar großen Gelände. Insgesamt 3.600 Tonnen Rohre und Armaturen sowie 184 Kilometer Kabel seinen beziehungsweise würden eingebaut werden. In die drei großen Maschinenhäusern werden drei Maschineneinheiten (Solar Turbines Titan 130, USA) mit je 13 MW Leistung eingebaut. Vier Anlagen sorgen für die Reinigung des Gases und drei weitere kühlen das zuvor komprimierte Gas wieder auf die richte Temperatur zurück.
Die bei der Führung gestellten Fragen und aber auch die geäußerten Bedenken wurden beantwortet oder zugesagt sich darum zu kümmern. Von mehreren Teilnehmern wurde bestätigt, dass die Zusammenarbeit mit Open Grid Europe bisher sehr gut sei. (gr) +++