Standing Ovations für Ennio
Der Comedian und Verwandlungskünstler begeisterte als „Lebender Comic“
Fotos: privat
21.06.2017 / SCHLÜCHTERN -
Kennen Sie von Billy Joel „We Didn´t Start The Fire?“ Das Lied mit der stakkatoartigen Aufzählung von Berühmtheiten, Stars und Sternchen? Dann haben Sie vielleicht eine kleine Vorstellung von dem, was der Meister der großen Show-Illusion, Ennio Marchetto, im Kuki auf die Bühne brachte. Gerade war er noch die Queen of England, flugs ist er zu Freddy Mercury mutiert, mal ist er Shirley Bassey, Kate Bush und Bruce Springsteen, dann Edith Piaf. Der venezianische Verwandlungskünstler Ennio Marchetto schlüpft mithilfe seiner kunstvollen Papierkostüme in Sekundenschnelle von einer Persönlichkeit in die nächste - und begeistert damit das Publikum weltweit. Jetzt trat er für einen Abend im Kuki-Zelt in Schlüchtern auf. Andrea Euler stellt ihn vor.
Ein rasanter Parforceritt, technisch unterstützt von Nebelschwaden, farbigem Licht – und einer nicht minder rasanten und beeindruckenden Musik-Show, bei der die mehr als 50 internationale Stars und Sternchen dargestellte und zu Gehör kamen. Wenn es denn um Musiker ging – denn darauf beschränkte sich das Repertoire der Ikone der Papierkunst nicht, der mit seiner Form der Darstellung eine ganz eigene Kunstform und Theatersprache geschaffen hat. Zwischen 300 und 400 Charaktere hat der Pantomime in seinem Portfolio, für das Programm in Schlüchtern wählte er neben internationalen auch ein gerüttelt Maß an deutschen Berühmtheiten wie die Biene Maja, Rammstein, Heino und Udo Lindenberg aus.
Das Publikum: Euphorisiert. Schon mit dem zweiten Charakter kommt der erste Szenenapplaus, der immer und immer wieder aufbrandet. Durchsetzt von schallendem Gelächter, Pfiffen, Gejohle – die Stimmung hätte einem Rock-Konzert zur Ehre gereicht, der Schluss-Applaus mit 10-minütigem langen Standing Ovations machte klar: Die Erwartungen der Gäste wurden übertroffen. Um ein Vielfaches. Möglicherweise sogar um die Anzahl der präsentierten Charaktere. Einhellige Bitte am Ende des Abends: Ennio möge bitte wiederkommen. Gefallen jedenfalls hat es ihm – so viel verriet er Heide Buhmann vom KUKI nach der Show auf dem Weg ins Hotel, in das er nach dem grandiosen Auftritt zügig wollte. Duschen. Nach einer rasanten Revue mit mehr als 50 Kostümen und ebenso häufig wechselnden Charakteren keine Überraschung. +++