"Tolles und fröhliches Landesfest"

1,4 Mio. Gäste beim Hessentag - großer Festumzug, hr-Treff und Becher-Affäre

Anziehungspunkt für tausende Besucher: der hr-Treff.
Fotos: Hendrik Urbin

19.06.2017 / RÜSSELSHEIM - Hessens größtes Landesfest geht heute zu Ende. Die Opel-Stadt Rüsselsheim am Main war zehn Tage lang der Dreh- und Angelpunkt von mehr als 1.500 Veranstaltungen ("so viele wie nie zuvor"), von Stars, Politikern und Menschen aus Nah und Fern. Mit dem Erreichen der 1 Millionen-Besucher-Marke war die Schallmauer schon vor dem Wochenende durchbrochen und ein großes Etappenziel erreicht. "Alles, was jetzt noch kommt, ist on top", sagte Oberbürgermeister Patrick Burghardt (CDU), Gastgeber des 57. Hessentags.

Am Sonntag zählten die Veranstalter dann abschließend 1,4 Mio. Gäste. 
Höhepunkt war heute der traditionelle Festzug mit über 4.000 Teilnehmern und 165 Zugnummern quer durch die Stadt. Aus dem ganzen Land reisten Vereine und Gruppen nach Rüsselsheim, auch aus Osthessen.

Die Festspielstadt Bad Hersfeld war beispielsweise dabei und präsentierte sich mit Lolls-Feuermeister Klaus Otto und Bürgermeister Thomas Fehling. Aus Schlitz im Vogelsberg lief die Trachtengruppe mit und warb für ihre Heimatfest im Juli unter dem Motto "Die Welt trifft sich bei Freunden". Und aus Fulda marschierte die Florengäßner Brunnenzeche mit. Das Deutsche Jugendherbergswerk überreichte Ministerpräsident Bouffier einen Gutschein für eine kostenlose Kabinettsitzung in der Jugendherberge Fulda. OSTHESSEN|NEWS berichtet später in einem Extra-Bericht über die osthessischen Festzugs-Teilnehmer.



Zentraler Anlaufpunkt auf jedem Hessentag ist auch der hr-Treff vom Hessischen Rundfunk, dieses Mal direkt am Main-Ufer und mit Riesenrad. Der Sender präsentierte sich als vielfältiger Eventveranstalter. Einige Highlights der letzten Tage: ein exklusives Konzert der hr-Bigband mit Joy Delanane oder das hr3 Open Air mit Silbermond, Joris und Andreas Bourani und etwa Peter Maffay in der Hessentagsarena. Über 58.000 Menschen besuchten den „hr-Treff“. Hier produzierte der Hessische Rundfunk für das hr-fernsehen und seine Hörfunkprogramme insgesamt rund 25 Sendestunden. 

Seit 18 Jahren gehört auch die Hünfelder Gastronomen-Familie Zuspann fest dazu. Sie bekocht das hr-Team und Gäste – sind schon eine Institution bei dem Frankfurter Sender. Mit rund 60 Mitarbeitern rückten die Zuspanns aus der Haunestadt 2017 an. Und Küchen-Chef Marc Zuspann sagte zu O|N: "Hessentag ist immer ein ganz besonderes Highlight – hier ist jeden Tag Party mit großen Herausforderungen." Aus der Region war auch RhönSprudel stark vertreten. Der Mineralbrunnen aus Ebersburg-Weyhers engagierte sich als Premium-Sponsor und versorgte die Besucher mit Mineralwasser, Apple Plus-Apfelschorle, Orangen- und Zitronenlimonade sowie ClubCola.

Rüsselsheim war während des Hessentags eine Festung mit viel Polizei, uniformiert und in zivil. Es galten erhöhte Sicherheitsvorkehrungen, auch wegen der aktuellen weltpolitischen Sicherheitslage und den jüngsten Terroranschlägen in London und Manchaster. Zu größeren Zwischenfällen kam es bei der Großveranstaltung in Südhessen zum Glück nicht. Negativ in Erinnerung bleibt aber vielen der Hessentags-Plastik-Becher für zwei Euro pro Stück. Schon im Vorfeld des Fests war von der "Becher-Affäre" die Rede. Denn nur über ihn durften die Standbetreiber Getränke ausschänken und mussten viel mit Besuchern über den Preis diskutieren, da eine Rückgabe ausgeschlossen war. Die Stadt argumentierte anders: "Die Polizei hat Gläser untersagt, deshalb die Becher, die viele auch gerne als Erinnerung behalten."

"MAIN Rüsselsheim, UNSER Hessen. Das ist an zehn Tagen Hessentag voll aufgegangen. Wir haben ein ganz tolles, sicheres und fröhliches Landesfest bei herrlichem Wetter und guter Stimmung erlebt", bilanzierte Regierungschef Bouffier am Sonntag und lobte die Stadt Rüsselsheim. Gastgeber der kommenden Hessentage sind 2018 Korbach in Nordhessen und 2019 Bad Hersfeld in Osthessen. (Christian P. Stadtfeld) +++

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