Keine Angst vor dem göttlichen Feuer
Neupriester Ingo Heinrich feierte erste Messe im Bonifatiuskloster - Bilderserie
Fotos: Günter Wolf
13.06.2017 / HÜNFELD -
Den Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria ist Ingo Heinrich schon lange verbunden. Er war während seines Studiums Mitarbeiter im Jugendbüro. Im Jahre 2012 war er auch – begleitet von den Oblaten mit seiner Frau – vom evangelischen zum katholischen glauben gewechselt. Klar, dass der 53-jährige Geistliche seine Prima Missa (Primiz) nicht nur im Kreis seiner Familie, Verwandten und Freunde feiern wollte, sondern im Bonifatiuskloster auch mit der Kommunität der „Hünfelder Oblaten“.
Beim Einzug war er nur mit Albe und Stola bekleidet – ähnlich wie beim Einzug zu der tags zuvor im Fuldaer Dom gefeierten Priesterweihe. Doch die liturgisch nicht ganz vollständige Messkleidung wurde alsbald komplettiert. Superior Pater Martin Wolf segnete zu Beginn das Primiz-Gewand. Es ist etwas Besonderes, denn es war von Heinrichs Ehefrau Annette gestaltet worden. Nach der Segnung legte Pater Wolf das weiße Messgewand dem Neupriester an – fast eine Erinnerung an die feierliche Einkleidung während der Weiheliturgie.
Priester könne man nur sein, wenn man mit Christus durch den Heiligen Geist verbunden ist, machte Pater Wolf in seiner Predigt deutlich. „Man kann Christus nur erfahren, wenn man bereit ist, ihn zu berühren“, sagte er. Dabei sei Christus nicht aufdringlich. „Er wartet, bis man ihn einlädt, zu einem hereinzukommen.“
Nach der Messfeier, an deren Schluss Neupriester Heinrich den allgemeinen Primizsegen spendete, schloss sich eine Feier im Kloster an. Am Nachmittag konnten die gläubigen bei einer Dankandacht in der Klosterkirche den persönlichen Primizsegen empfangen. Ab dem 1. August wird Ingo Heinrich als Kaplan Kaplan im Pastoralverbund Heilig Geist Kalbach-Neuhof in den Pfarreien St. Michael Neuhof und Mariae Himmelfahrt Rommerz arbeiten.
Neupriester Ingo Heinrich ist nicht erst seit seiner Diakonenweihe im vergangenen Jahr Geistlicher. Bevor er im Jahre 2012 mit seiner Frau zum katholischen Glauben übergetreten war, war er Pastor in einer evangelischen Freikirche. Deswegen hat er auch eine eigene Familie. Dass er zum Priester geweiht werden konnte, ist durch päpstliche Dispens (Ausnahmeerlaubnis) möglich geworden, die ihn schon vor der Diakonenweihe im vergangenen Jahr von der Pflicht zum Zölibat befreite. +++