Warum heißen die so? (11)
FC Real Espanol Bebra – Kicker brennen für feurigen Tanz auf dem Rasen
Montage: Janina Hohmann
02.07.2017 / FUSSBALL -
Sie heißen Germania, Buchonia, Alemannia oder Britannia. Sieht man sich im Fußball-Raum Osthessen um, fallen einem sofort die teils kuriosen Namen der Vereine auf. In der neuen Serie von ON|Sport gehen wir deren Geschichte und Bedeutung auf den Grund. Im elften Teil geht es um einen Klub aus Bebra mit dem klangvollen Namen FC Real Espanol.
Wenn es ums runde Leder geht, brennen die Spanier. Primera Division und „La Furia Roja“ elektrisieren eine ganze Nation. Auf ihre Wurzeln besinnen sich die in der Biberstadt lebenden Spanier, indem sie Anfang der 80er Jahre den Grundstein für den FC Real Espanol Bebra legen. „Verein spanischer Emigranten“ nennt sich die Gemeinschaft bis 1993.
1960: die deutsche Wirtschaft boomt. Der Bedarf an Arbeitskräften aus dem Ausland ist ungebrochen groß. Auf das deutsch-italienische Anwerbeabkommen von 1955 folgen ähnliche Vereinbarungen mit Spanien und Griechenland sowie kurz darauf mit der Türkei, Portugal und dem damaligen Jugoslawien. In der Eisenbahnerstadt Bebra „stranden“ vor allem Gastarbeiter, die aus dem landwirtschaftlich geprägten Süden der Iberischen Halbinsel stammen. Peu à peu holen die einstigen „Gastarbeiter auf Zeit“ ihre Familien nach, bauen sich in der Biberstadt ein neues Stück Heimat auf. Längst sind sie unsere Nachbarn, Kollegen und Freunde.
Seit 1983 zeigt der FC Real Espanol Bebra, dessen Seniorenteam aktuell in der Kreisliga B Hersfeld-Rotenburg kickt, „königliche Flagge“ auf dem Rasen – anfangs sogar mit zwei Mannschaften. In seinen goldenen Jahren zählt der Verein rund 120 Mitglieder. 1984 wird eine weitere Sparte aus der Taufe gehoben. Bis 2000 frönen die „Blancas Palomas“ ihrer großen Leidenschaft – dem Tanzen.
Montage: Janina Hohmann