Ex-Kapitän kehrt zurück
USA-Student Marc Weber gibt sein Comeback für die Wasserfreunde Fulda
Fotos: Tobias Herrling
08.06.2017 / WASSERBALL -
Er war Kapitän der Bundesliga-Mannschaft der Wasserfreunde Fulda. Seit August letzten Jahres lebt Marc Weber in San Jose (Kalifornien) in den USA, wo er ein Stipendium bekommen hat. Derzeit weilt Weber in der Heimat und gibt sein Comeback bei den Fuldaer Wasserballern.
Dass Marc Weber Urlaub hat, sieht man ihm an. Zum vereinbarten Treffpunkt erscheint er in blauem Shirt, bunter Shorts und Flip-Flops. Das Wetter meint es gut, die Temperaturen klettern an jenem Nachmittag über die 30 Grad. Während auf den Straßen hektisches Treiben herrscht und die Leute schweißgebadet den nächsten Platz im Schatten aufsuchen, ist Marc Weber entspannt. Er hat Ferien. Und dürfte sich bei diesem Wetter ein bisschen an Kalifornien erinnert fühlen.
„Es ist auch so, dass man maximal fünf Jahre am College bleiben und höchstens vier Jahre für ein College spielen kann“, gibt Weber einen Einblick in das System in den USA. Nach anfänglichen Problemen hat sich Weber in San Jose akklimatisiert und avancierte zuletzt zum besten Torschützen seines Teams. „Ich bin völlig außer Form in die USA gekommen, weil bei uns ja Pause war. Aber zuletzt lief es immer besser.“ Das liegt auch an einem Positionswechsel.
Während Weber bei den Wasserfreunden noch als Back-up für Center David Horvath eingesetzt wurde, stellte ihn sein College-Coach auf Außen oder in den Rückraum. „Gerade was die Würfe außerhalb von fünf Metern angeht, habe ich mich verbessert“, stellte Weber eine Entwicklung fest. Die Golden-Coast-Conference, in der er spielt, sei vergleichbar mit der B-Staffel der 1. Bundesliga. „Das Niveau ist auf jeden Fall ordentlich.“
Da bietet es sich ja an, dass Weber nun für die restlichen Spiele bei seinem Heimatklub mitspielt, oder? „Ich hoffe, dass die Erwartungshaltung nicht so hoch ist“, entgegnet Weber und lacht. Denn bei den letzten beiden Spielen an diesem Samstag (18 Uhr) in Weiden und nächsten Samstag (20:15 Uhr) in Friedberg kann der letztjährige Kapitän mitmischen. „Ich freue mich, mit den Jungs ins Becken zu springen.“ Eventuell kann er – je nach Ansetzung – auch noch das ausstehende Nachholspiel gegen Frankfurt mitmachen. Dann steht am 18. Juni bereits der Rückflug in die Staaten an.
Denn ein Großteil der – und die besten – Mannschaften sind in Kalifornien zuhause. Mittendrin: Marc Weber. Im Wasserball der USA ist er übrigens sportlich ein echtes Unikat. „Ich habe noch keinen anderen kennengelernt und weiß auch von keinem anderen.“ Was er meint? Marc Weber ist (vermutlich) der einzige deutsche Wasserballer in den Staaten. (Tobias Herrling) +++