Schön wars!

Die vierten Alsfelder Kulturtage gehen mit Jazz zu Ende

Vicky Gabriel (Mitte) zeigte gemeinsam mit ihren Elevinnen Tanz vom Feinsten.
Fotos: privat

31.05.2017 / ALSFELD - Genau das Richtige für einen gechillten Sommerabend war der New Orleans – Jazz, den Trevor Richards and Friends am Sonntag zum Ausklang der 4. Alsfelder Kulturtage darboten. Fans des gepflegten Jazz und des in Heimertshausen ansässigen Drummers hatten sich schon lange auf diesen – fast schon traditionellen – Abschluss der Kulturtage gefreut und kamen an deren Ende noch einmal reichlich in die Aula der Albert-Schweitzer-Schule in der Krebsbach.

Doch auch die Tage zuvor hatten noch jede Menge für Kultur- und Kunstinteressierte zu bieten. Musik-Mélange – ein ganz besonderes Konzert mit ganz besonderen Gastgebern: Wladimir, Marina und Ilja Pletner spielten am Himmelfahrtstag im Alsfelder Marktcafé auf und ließen dort die legendäre Atmosphäre vergangener Kaffeehauszeiten wieder auferstehen. Im einzigartigen Stil dieser Epoche spielten sie bekannte Melodien aus den 20er- und 30er-Jahren: Walzer, Foxtrott, Tango, Lieder aus dem Repertoire der Comedian Harmonists – Erinnerungen an die „gute alte Zeit“, in denen die Zuhörer bei einem Stück Torte und einem Kaffee (was sonst?) schwelgen konnten.



Sagenhaftes Hessen

Ein spannendes Thema war es, dem der Neu-Romröder Syrdal von Ro sich am Donnerstagabend in Karo’s TeeOase widmete. In seinem musikalisch-literarischen Programm ging der aus Berlin stammende Fernsehjournalist nicht nur den Überlieferungen und Geschichten der heimatlichen Regionen nach, er hatte auch eine kleine Auswahl seines eigenen lyrischen Schaffens mitgebracht und unterhielt mit dieser guten Mischung ein sehr gut aufgelegtes Publikum, das sich dieser stimmungsvoll-vergnüglichen Soirée gerne hingab. Als Liedbeiträge hatte der Künstler so schöne Klassiker wie „Der Liebenbach“ oder „Das Kind im Brückenpfeiler“ mitgebracht, die den sagenhaften Geschichten einen schönen Rahmen gaben.

Souldance goes Classic


Unter diesem Motto zeigten am Donnerstagabend die Tänzer und Tänzerinnen des Tanzstudios „Souldance“ der Tänzerin und Tanztherapeutin Vicky Gabriel, was sie an Grazie und Akrobatik, Körperhaltung und Moves so zu bieten haben. Eine sehr bunte Mischung unterschiedlichster Stilrichtungen boten Tänzerinnen und Tänzer ganz verschiedenen Alters – alle hatten sich voller Begeisterung für diesen Auftritt vorbereitet, ganz gleich, ob sie Klassik, Jazz oder Breakdance interpretierten. Getanzte Lebensfreude und Leidenschaft hatten die Gäste an diesem Abend zu sehen und auch zu fühlen bekommen.

Mal mal ein Denkmal

Eine ganze Reihe Kinder war am Sonntagnachmittag der Aufforderung von Ilona Kurz gefolgt und hatte sich vor der brütenden Hitze unter die schattigen Rathausbögen geflüchtet, die gleichzeitig auch Motiv für die jungen Künstler war. Entstanden sind in dieser Zeit bunte Bilder des Rathauses und des Markplatzes, gesehen mit Kinderaugen, festgehalten in Acryl auf Leinwand. Kursleiterin Ilona Kurz lobte die Kreativität der jungen Maler, die sie sehr beeindruckt hat. Sie hofft, dass in Kürze die Bilder des Alsfelder Wahrzeichens im Rathaus selbst zur Ausstellung kommen.

Sunset Jazz 

Und dann waren sie auch schon vorbei, die Alsfelder Kulturtage! Mit New Orleans – Jazz von Trevor Richards and Friends, swingten sie aus – ein schöneres Finale hätte man sich kaum vorstellen können! „Eine kultiviertere Art, Jazz zu spielen, kann man sich kaum vorstellen“, hieß es dazu in der Süddeutschen Zeitung. Das wussten die meisten Besucher auch schon vor diesem Abend, schließlich hat Trevor Richards in seiner neuen Vogelsberger Heimat schon lange eine treue Fangemeinde, die auch seine Freunde schon längst in ihr Herz geschlossen haben. John Shillito begeisterte die Jazzliebhaber mit seiner Trompete und seiner unglaublich jazzigen Stimme, die selbst die Aula der Albert-Schweitzer-Schule augenblicklich in einen rauchigen Jazzkeller zu verwandeln imstande war. Frank Roberscheuten als Klarinettist, Saxophonist und Sänger ließ mit seinem unvergleichlichen Stil die Swingära in Alsfeld auferstehen und sorgte, wie Pianist Harold John von Abstein für große Begeisterung. Bob Culverhouse schließlich spielte den Kontrabass in dieser gutabgestimmten Combo, die wirklich jeden einzelnen Gast verzückte und – wenn auch manchmal nur insgeheim – mitswingen ließ. Trevor Richards indes überzeugte wie eh und je an seinem Drum Set und als launiger Moderator, der seine Liebe zum Jazz unverhohlen mit seinem Publikum teilte.



Tja, und dann war es Zeit Abschied zu nehmen von den diesjährigen Kulturtagen. Was mit so viel Liebe und Herzblut geplant und umgesetzt worden war, war zu Ende. Bleiben jedoch wird auch dieses Mal wieder viel Gesprächsstoff, viel Input für den Geist und viel Freude auf die nächsten Alsfelder Kulturtage. +++

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