Herz und Lunge sind unzertrennlich
Alles unter einem Dach: HKZ baut auf interdisziplinäre Zusammenarbeit
Fotos: Gerhard Manns
31.05.2017 / ROTENBURG/F. -
Es geht voran auf dem Hausberg: Einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung „goldene Zukunft“ hat jetzt das Herz-Kreislauf-Zentrum Rotenburg (HKZ) vollzogen. „Interdisziplinäre Zusammenarbeit“ lautet die Zauberformel. Mit dem Zentrum für Cardio-Pulmonale-Medizin (CPM) wird auf Hochleistungsmedizin rund um Herz und Lunge gesetzt. Ziel ist es, die verschiedenen zur Diagnostik und Therapie erforderlichen Fachrichtungen unter einem Dach zusammenzuführen, um die Patienten optimal zu versorgen.
„Der Tanker wird auf Kurs gebracht“, sagt Landrat Dr. Michael Koch in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender. Nach einem guten Jahr in Trägerschaft des Klinikums Bad Hersfeld nehme das HKZ gewaltig an Fahrt auf. „Wir sind zwar noch nicht dort angelangt, wo ich hin möchte, aber wir befinden uns auf einem vorzüglichen Weg“, betont Dr. Koch. „Wenn wir das Haus übernommen hätten, ohne etwas zu verändern, hätten wir das nicht überlebt.“ Erklärtes Bestreben sei es, dass alle Einheiten wirtschaftlich arbeiten. Hintergrund: Letztes Jahr hatte das zu 100 Prozent kreiseigene Klinikum Bad Hersfeld die bis dato privatwirtschaftliche Fachklinik erworben, die in eine finanzielle Schieflage geraten war (OSTHESSEN|NEWS berichtete).
Als „Thorax-Einheit“ begreift Professor Dr. Ulrich Wagner, Chefarzt der Pneumologie, das CPM. Nächste Etappe sei es, das Lungenkrebszentrum zu etablieren. Professor Dr. Jürgen Lohmeyer, Chefarzt der Onkologie, ergänzt: „Jetzt offeriert sich uns die Möglichkeit, unsere Patienten ortsnah auf Spitzenniveau zu behandeln.“
Zentraler Bestandteil des medizinischen Konzeptes ist es, an allen drei Standorten des CPM (Klinikum Hersfeld-Rotenburg GmbH, Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH und Kerckhoff-Klinik GmbH) ein interdisziplinäres Team von Herz- und Lungenspezialisten vorzuhalten. Dieses Strukturkonzept folgt dem neuen medizinischen Paradigma, die traditionellen Stand-Alone-Zentren für Herz- oder Lungenerkrankung zu einer funktionellen Einheit zu fusionieren. Denn: Herzerkrankungen betreffen immer auch die Lunge und umgekehrt. (Stefanie Harth/pm) +++