Ständchen auf der Osterburg

Singende, klingende Wanderung des Rhönklub-Zweigvereines Bischofsheim

Das Ziel der singenden, klingenden Wanderung immer im Blick, die Osterburg oberhalb Haselbachs.
Fotos: Barbara Enders

30.05.2017 / BISCHOFSHEIM/Rhön - Wenn eine Wanderung von Bischofsheim zur Osterburg mit einer Dauer von zwei Stunden angekündigt wird, steckt meist eine Initiative des Rhönclubs dahinter. Schöne Strecken über weniger bekannte Wege und Pfade sind hier jedes Mal garantiert. Diesmal war nicht nur der Weg das Ziel, der über knackige Anstiege und angenehm schattige Waldwege führte. Die Strecke spannte sich, von der Altstadt ausgehend, im weiten Bogen über den Finkelberg um Bischofsheim und Haselbach herum, passierte die Talstation des Dreitannenliftes, setzte sich über den steilen Schafweg fort und an den Kreuzbergschanzen vorbei zur Osterburg.


 Diese lag in der Nachmittagshitze dieses sommerlichen Frühlingstages recht still und verwaist da, aber nur solange, bis die Wanderer unter der Führung von Frank Dickas die Ruinen erreichten. Die Wandergruppe wurde bereits von den beiden Oberweißenbrunner Musikanten Gerhard Kirchner und Edgar Enders erwartet.

Fleißige Helfer hatten bereits einen Pavillon über der Sitzgruppe am Bergplateau errichtet, die kühlen Getränke standen schon bereit und kaum waren die Rucksäcke abgelegt, die ersten erfrischenden Schlucke die Kehlen hinab geflossen, da begann das kleine Mitsingkonzert an diesem exponierten Platze. Das erste Lied hätte kein anderes sein dürfen als „Ich weiß basaltene Bergeshöh´n“. Knapp zwei Stunden wurde das Akkordeon gespielt und die Saiten der Gitarre gezupft und unzählige Lieder gesungen, jeder durfte sich sein Lieblingslied wünschen. Für weniger Textsichere lagen Liederhefte bereit.
 Die hätten die zufällig vorbeikommenden jungen Wanderer sicherlich auch zur Hand genommen, hätten sie die deutsche Sprache besser beherrscht. Auf Nachfrage berichteten die jungen Vietnamesen, dass sie mit Zug und Bus aus Frankfurt angereist und von Bischofsheim aus hierher gewandert seien. Sie leben derzeit in der hessischen Metropole im Rahmen eines Studien-Austauschprogrammes und die Rhön hatten sie im Internet gefunden, auf der Suche nach einer geeigneten Wanderregion.

Beim Hinweis, dass sie ihr Gruppenfoto eigentlich in südöstlicher Richtung aufnehmen sollten, da sie so den bekannten Kreuzberg als Kulisse hätten, lachten sie. Eigentlich wollten sie auch zum Kreuzberg wandern und hatten den Weg über die Osterburg gewählt. Da die Zeit langsam knapp wurde, beschlossen sie nach kurzem Lauschen des kleinen Chorkonzertes wieder ins Tal abzusteigen, ein Wiederkehren nicht ausgeschlossen. Wann das nächste Singen auf der Osterburg statt fände, interessierte sie auch, denn ihnen schienen die alten Volksmusikweisen im außergewöhnlichen Ambiente zu gefallen.
 Nicht nur den Überraschungsgästen hatte es gefallen. Als die Musikanten Gerhard und Edgar nach knapp zwei Stunden die Gitarren wieder einpackten, waren sich alle einig, dass man sich bald wieder an solch exponierte Stelle zum Singen treffen sollte (ara).  +++

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