Stabsrahmenübung im Landratsamt
Verseuchtes Wassser ruft Katastrophenschützer auf den Plan
Fotos: Landratsamt
23.05.2017 / BAD HERSFELD - Großalarm im Landkreis Hersfeld-Rotenburg: Bei einem Unfall eines Lasters aus Osteuropa ist das giftige Holzschutzmittel Lindan ausgelaufen, ins Erdreich gesickert und in die Geis geflossen. Das Gesundheitsamt des Landkreises schlug daraufhin Alarm: Gift im Trinkwasser!
Zum Glück nur eine Übung, die mehr als 60 Mitglieder des Katastrophenschutzstabs des Landkreises einen Tag lang in Atem hielt. Denn das gedachte Szenario war eindeutig zu viel für die Gemeinde Neuenstein, in der der Unfall passiert sein soll. Das Trinkwasser in der Kreisstadt Bad Hersfeld war in Gefahr. Letztlich rief Landrat Dr. Michael Koch den Katastrophenfall aus, wie es im Ernstfall seine Aufgabe wäre. Die Koordinierung aller Einsätze geht dann automatisch von den Städten und Gemeinden auf den Landkreis über.
Am Tag der Übung wurden im Planspiel alle Schwimmbäder und die Trinkhalle des Kurparks geschlossen, die Vorbereitung zur Filterung von rund 60.000 Litern Wasser pro Stunde und der Transport von Trinkwasser in Molkerei-Lastern und Tanklöschfahrzeugen der Feuerwehren aus dem Landkreis organisiert und 420 Helfer vor Ort eingesetzt. Beachtenswert ist auch im Stab der Einsatz aller Übungsbeteiligten. Die reine Zahl von mehr als 60 Personen in der Stabsübung, darunter Landrat, die Fachdienstleiter bis hin zur Sachgebietsebene, externe Mitglieder und Berater stellen nur die Spitze dar. Unterstützung gab's zusätzlich von Fachberatern von Polizei, Stadtwerken und von der Bundeswehr, vom Roten Kreuz (DRK) und dem Technischen Hilfswerk (THW).
Die Auswertung der Übung und die Umsetzung der Erkenntnisse haben bereits begonnen. Für das nächste Jahr ist bereits eine weitere geplant. +++