Nach Horrortat in Schlüchtern

Brutale Tat wegen 50 Euro? - Augenstecher (20) in Hanau vor Gericht

Ein wegen Gesichtsverstümmelung angeklagter 20-jähriger Mann (links) unterhält sich im Landgericht von Hanau mit seinem Anwalt Ulrich Will
Foto: picture alliance / Jörn Perske/dpa

16.05.2017 / SCHLÜCHTERN - Vor dem Landgericht in Hanau (Main-Kinzig-Kreis) hat am Montag der Prozess gegen einen 20-jährigen Mann begonnen. Er soll im Herbst 2016 einen damals 18-jährigen Jungen grausam zugerichtet haben und steht nun unter Mordverdacht: Gegen 21:30 Uhr soll er er am Tatabend den Geschädigten in dessen Wohnung in Schlüchtern zunächst unvermittelt mit zwei Messern gezielt in den Hals gestochen haben. Es ging wohl um 50 Euro Schulden.


Nachdem das Opfer bewusstlos zu Boden gegangen sein soll, soll der Angeklagte dem am Boden liegenden Geschädigten, als dieser wieder zu Bewusstsein gekommen war, beide Ohrmuscheln abgebissen, mit einem Messer beide Augenlieder abgeschnitten und mit einem Kugelschreiber in beide Augäpfel eingestochen haben; schließlich soll er das Opfer bis zum Eintreffen der herbeigerufenen Polizei gewürgt haben. Der Geschädigte konnte medizinisch versorgt und am Leben erhalten werden.

Der Angeklagte soll 2013 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland gekommen sein und den Geschädigten, ebenfalls ein minderjähriger Flüchtling, in einer Jugendhilfeeinrichtung kennengelernt haben. Dem Angeklagten werden versuchter heimtückischer und grausamer Mord und schwere gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Beim Prozessauftakt schwieg der Tatverdächtige. Das Opfer ist nach einem Aufenthalt im Klinikum Würzburg und der anschließenden Versorgung in einer Einrichtung für Sehbehinderte in Würzburg spurlos verschwunden. Nach ihm wird gesucht. Für den Prozess sind zumindest zwei weitere Prozesstage angesetzt. (hhb / pm) +++

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