Historisches auf dem Hersfelder Obersberg
Refrath krönt sich erstmalig zum Meister und enttrohnt Bischmisheim
Fotos: Jonas Wenzel
15.05.2017 / BADMINTON -
Der TV Refrath hat Geschichte geschrieben. Zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte sicherte sich der Klub aus dem Rheinland den Mannschaftstitel im Badminton. Am Sonntag gewann der TVR das Finale um die deutsche Meisterschaft in der Bad Hersfelder Waldhessenhalle und entthronte Serienmeister BC Bischmisheim.
Zwei Stunden sind auf dem Bad Hersfelder Obersberg bereits gespielt, als das Finale um die Meisterschaft auf eine spannende Schlussphase einbiegt. Mit 3:2 führt der TV Refrath vor den letzten beiden Duellen des Tages. Dieter Domke (Bischmisheim) und Lars Schänzer (Refrath) begegnen sich im letzten Einzel, während parallel auf dem zweiten Court das gemischte Doppel stattfindet. In beiden Spielen kann jeweils die Entscheidung fallen.
Die Trümpfe hält dabei Refrath in der Hand. Ein Punkt brauchen die Rheinländer zu dem Zeitpunkt noch, um ihre starke Runde zu krönen. Während im gemischten Doppel zwischen den Marvin Seidel/Isabel Herttrich (Bischmisheim) und Max Schwenger/Carla Nelte (Refrath) alles für den nach der regulären Saison erstplatzierten läuft, gleicht auf der anderen Spielfläche Dieter Domke zum 3:3 für die Saarländer aus. Die Entscheidung sollte also wirklich im allerletzten Duell fallen.
Beim ersten Final Four Turnier im deutschen Badminton überhaupt setzt sich der TV Refrath zum ersten Mal die Krone im Mannschaftswettbewerb auf. Historisch. In doppelter Hinsicht. Auf der Gegenseite macht sich Enttäuschung breit. Der siebenmalige Meister ist entthront. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe mit dem besseren Ende für Refrath“, musste BCB-Teammanager Marcel Reuter anerkennen, dass es in diesem Jahr nicht ganz gereicht hat. Und das lag auch am ersten Herrendoppel.
Max Schwenger musste im gemischten Doppel für den verletzten Sam Magee auf den Court. „Wir mussten improvisieren. Dass Max dann das entscheidende Spiel gewinnt, ist ein toller Moment.“ Was Heinz Kelzenberg meint: Schwenger war monatelang verletzt und gab in Bad Hersfeld sein Comeback. Ein besseres hätte es wohl nicht geben können. Er und Nelte ließen Seidel und Herttrich keine Chance und holten den vierten Punkt zur Meisterschaft.
Zuvor sicherte sich der BC Düren im Spiel gegen den TSV Trittau den dritten Platz und feierte so einen versöhnlichen Abschied aus der Bundesliga. Vom erstmaligen Final Four Turnier zeigten sich die Beteiligten angetan. „Das muss wiederholt werden“, fand etwa Meister-Trainer Kelzenberg. Auch BCB-Teammanager Reuter war zufrieden, hatte aber Verbesserungspotential erkannt. „Es müsste noch professioneller sein. Aber für das erste Turnier war das in Ordnung.“
DIE SPIELE IN DER STATISTIK
1.BC Düren – TSV Trittau 4:2
Ruben Jille/Jelle Maas – Ary Trisnanto/Nikolaj Persson 3:0 (11:8, 11:4, 11:6)
Maria Ulitina/Cheryl Seinen – Kilasu Ostermeyer/Iris Tabeling 0:3 (2:11, 11:13, 5:11)
Kai Schäfer/Mark Caljouw – Patrick Kämnitz/Jonathan Persson 1:3 (8:11, 11:7, 8:11, 9:11)
Kai Schäfer – Mikael Westerbäk 3:1 (12:10, 11:9, 9:11, 11:2)
Maria Ulitina – Priskila Siahaya 3:1 (11:6, 11:7, 7:11, 11:6)
Ruben Jille/Cheryl Seinen – Nikolaj Persson/Iris Tabeling 3:0 (11:7, 11:4, 11:4)
1.BC Bischmisheim-Saarbrücken – TV Refrath 3:4
Michael Fuchs/Johannes Schöttler – Sam Magee/Max Schwänger 2:3 (11:9, 7:11, 10:12, 11:5, 7:11)
Olga Konon/Isabel Herttrich – Chloe Magee/Carla Nelte 3:0 (13:11, 11:7, 11:6)
Peter Käsbauer/Marvin Seidel – Fabian Holzer/Richard Domke 3:0 (11:5, 11:2, 11:3)
Marc Zwiebler – Fabian Roth 0:3 (8:11, 9:11, 7:11)
Marvin Seidel/Isabel Herttrich – Max Schwenger/Carla Nelte 0:3 (8:11, 6:11, 7:11)
Dieter Domke – Lars Schänzer 3:0 (11:6, 12:10, 11:7)