Noch mehr "Abzocke" - 18 Leserkommentare

Der Blitzer in der Niesiger Straße hat zur Zeit viel zu tun


Fotos: Luisa Diegel

12.05.2017 / FULDA - "Auch mich hat's kalt erwischt. Gestern morgen war ich auf der Niesiger Straße in Richtung Niesig unterwegs, als ich - zack - geblitzt wurde. Natürlich ging der Blick sofort zur Tacho-Nadel und bestätigte das todsichere Gespür des superguten Autofahrers, nämlich dass ich exakt mit 50 Stundenkilometern gefahren bin. ,Da kann was nicht stimmen', so der erste Gedanke, ,wenn die mir jetzt ein Bußgeld aufbrummen wollen, beschwer ich mich.' Daheim dann die Ernüchterung: ,Da ist jetzt Zone 30', bestätigte die Gattin - und ich war erstmal baff.
28 Jahre Führerschein, das bedeutet 28 Jahre 50 km/h in der Niesiger Straße. Da achtet man doch nicht mehr auf irgendwelche Geschwindigkeitsschilder am Straßenrand. Soviel Gewohnheitstier darf man doch wohl noch sein. Okay, wenn direkt vor dem Blitzer ein Riesenschild gestanden hätte: "ACHTUNG, HIER IST JETZT ZONE 30", das hätte ich dann wohl gesehen. Aber so? Ich habe mir auf jeden Fall fest vorgenommen, bei der Stadt um Kulanz zu bitten, wenn das Knöllchen kommt. Und jetzt weiß ich ja Bescheid und halte mich künftig ans Tempolimit", meint unser O|N-Redakteur Matthias Witzel. 

Mit seinem Frust und Groll ist er durchaus nicht allein. Zahlreiche Leser haben per Facebook und Mail auf die neue Sitution reagiert - vor allem, wenn es geblitzt hat und die Fahrer hocherstaunt realisierten: "Ja, da war doch was!" Wir veröffentlichen hier einige der mehr oder weniger empörten Reaktionen im Wortlaut: 

"Sehr geehrter Herr Witzel, liebes ON-Team,
Veränderungen gehören zum Leben, und ein in Fulda ausgebildeter Journalist, der bereits seit 28 Jahren durch die Niesiger Straße fährt, sollte eigentlich mitbekommen haben, dass sich hier etwas verändern würde... Ihre Gattin hatte in dieser Sache offenbar den besseren Durchblick! Presse, Rundfunk und Fernsehen (auch mehrfach Osthessen|News) haben von den Protesten und Aktionen der Anlieger und ihrer Bürgerinitiative berichtet; von den ca. 13.000 Fahrzeugen, die durchschnittlich pro Werktag unsere Straße benutzen, wurden mindestens 90 % nicht vom Blitz getroffen! Aktueller Hintergrund für die eilige Einrichtung der 30 km/h-Zone durch die Stadtverwaltung Fulda ist vermutlich die Untätigkeitsklage eines BI-Mitglieds vor dem Verwaltungsgericht in Kassel, die den Magistrat dazu verpflichten soll, in der Niesiger Straße verkehrslenkende Maßnahmen durchzuführen, um den Schwerlastverkehr aus der L3139 in Fulda-Horas herauszuleiten, insbesondere durch die Anordnung eines ganztägigen Durchfahrverbots für LKWs.

Um einer Verurteilung wegen Untätigkeit zuvorzukommen, so nehmen wir an, hat man nun eine verkehrsberuhigendeMaßnahme eingerichtet, die uns Anwohner nicht zufrieden stellen kann - der Lärm und die gesundheitsgefährdenden Schadstoff-Emissionen bleiben uns, der gewaltige Fahrzeugstrom kriecht halt langsamer und die genervten Fahrzeugführer/innen schimpfen auf die "bösen" Anlieger, manche bauen ihren Frust durch lautes Hupen ab. Einer versuchte sogar, im Vorbeifahren mit einer gefüllten Bierflasche eine Anwohnerin auf dem Gehweg zu treffen. Vielleicht können diese Informationen bei Ihrer journalistischen Arbeit ein wenig Verständnis in der Öffentlichkeit für die Mitbürger/innen in der Niesiger Straße wecken, die mit ihren Bemühungen auch künftig dafür kämpfen werden, in dieser ehemaligen Dorfstraße etwas mehr Lebensqualität zu erlangen."

"Hallo liebe ON Redaktion.... Bin gerade auf euren Bericht über den neuen Blitzer in der Niesiger Straße gestolpert.... Mich hat es auch erwischt gestern als ich von der Hochschule Richtung Heimat fuhr.... Zu dem 30 Schild ( welches ich erst durch Eure Fotos gesehen habe.... ), wenn man nach links an der Ampelkreuzung im fließenden Verkehr abbiegt und auf den Vordermann bzw auf Fußgänger an der Ampel etc. achtet sieht man das Schild wirklich nicht. Ich und mein Vorgänger sind bei ca. 46 geblitzt worden... Ich erinnere mich zum Beispiel an die Kurstadt Bad Salzschlirf die irgendwann in der Durchgangsstraße im Ort die Vorfahrtsregeln von Recht vor Links zur Vorfahrtsstrasse geändert hatte.... Dort wurden überall Schilder mit: Achtung veränderte Verkehrsführung aufgestellt.... Denke das könnte die Stadt Fulda auch tun und mehr darauf hin weisen... Könnt ihr evtl. Tipps geben wie ich mich gegen den kommenden Bußgeld Bescheid wehren kann? Oder evtl. mal zu nem Massenbrief animieren auf eurer Seite ? Wäre für jede Idee dankbar !!! Schönes WE euch !!"

"Hallo ON Redaktion,

ich habe gerade den Bericht gelesen. Letzte Woche wurde auch geblitzt (2x) und sehe es auch als Abzocke. Die Beschilderung ist schlecht gelöst und fällt nicht wirklich auf da es ja im Vorfeld die Geschwindigkeitsbegrenzung für LKW`s beschrieben hat. Ich fahre diese Strecke mittlerweile 22Jahre fast täglich. Da ist man vielleicht nicht ganz so aufmerksam mit den Schildern wie jemand fremdes. Diverse Personen aus meinem Bekanntenkreis wurden auch schon geblitzt. Wenn man morgens im Berufsverkehr zur Arbeit fährt sieht man z. B. nicht die Markierung auf der Straße. Ich hoffe das die Stadt Fulda erst nach einer kurzen Übergangszeit anfängt die Strafzettel zu verschicken. Wenn nicht werde ich auch meine Verkehrsrechtschutz einschalten müssen. Ob das alles lärmschutztechnisch bei den PKW´s was bringt sei mal dahingestellt."


"Moin moin, liest man einen Teil der von Ihnen veröffentlichten "Meinungen" abgezockter Autofahrer, fällt ganz besonders ein ausgeprägter Narzissmus derjenigen auf, die vermeintlich von 50 auf 30 km/h heruntergebremst werden. OHHH mein Gott, welch Zeitverlust für 200m. Das Problem in diesem unseren Lande der Staus, dass viele sich der Fahrphysik nicht bewusst sind, wenn sie sich in ihren Egopanzer setzen, die denken, die Straße gehört ihnen. 50 km/h bedeuten 14 m/s und ein Fahrzeug entwickelt das 40fache seines Gewichtes. Der Anhalteweg beträgt rund 28m. Soviel dazu. Es geht aber auch um eine Lärmreduktion, dies betrifft nicht nur PKWs auch LKWs. Aber die allermeisten Hirne der bundesdeutschen Geradeausraser würden auch dann nicht die Sonderregelung verstehen und trotzdem mit der entsprechenden Geschwindigkeitsüberschreitung "geblitzt" werden. Alleine die eine Aussage, da fahre ich immer und jetzt.. zeigt doch, dass es sich hier um eine gefährliche Überschätzung seines eigenen Könnens handelt, da es zu einem Aufmerksamkeitsdefizit kommt, da auf der "gewöhnten" Strecke sich ach so plötzlich trotz Vorankündigung eine neue Verkehrssituation befindet.


Vielleicht lebt der "Huper" ja lieber direkt an einer BAB, oder viel befahrenen Bundesstraße da er zum Schlafen und Wohlbefinden den Lärm der Motoren den Gestank der Abgase und das Geräusch quietschender Reifen liebt...  Ich habe vor Kurzem in der Stein-Schule und im Winfriedgymnasium auch und genau zur Problematik Geschwindigkeit Vorträge auch über die deletären Folgen gehalten. Und wissen Sie was? Das Verständnis und Erkenntnis lag bei den Schülern weit höher als bei denen, deren Kritik ich lese...Ein normales Auto wiegt im Schnitt 1,5 Tonnen, das menschliche Hirn 1500 g , da sieht man mal wieviel Auto und wie wenig HIRN ein Mensch hat."

"Ist echte Abzocke! 14 Tage Karenz ist zu kurz! Man muss sich erst umgewöhnen. Mich hat es bei 40kmh erwischt - Außerdem, das Schild ist zu hoch! Gucke auf die Straße und nicht in den Himmel, wenn ich Auto fahre! Wir haben diese Woche erst entdeckt, dass wir in einer 30km-Viertel wohnen, mein Mitmieter wohnt schon seit über 40 Jahren dort. Auch hier sind die Schilder viel zu hoch angebracht!!! Und dann nur eines beim Abbiegen von der Hauptstraße." -

"Vorschlag: Runterschalten und die 30er-Zone im ersten Gang durchfahren. Ihr werdet sehen, wie schnell sich die Anwohner für die Aufhebung der 30km/h engagieren werden." 

"Ich finde es absolut lustig, wie sich die Leute aufregen! Auch die Argumente sind teilweise echt Klasse, ich fahre da schon seit Jahren mit 50, der Mensch ist ein Gewohnheitstier! Wir sind alle Verkehrsteilnehmer und haben uns an Beschilderungen zu halten und darauf zu achten. Wer das nicht kann, sollte sich mal prüfen lassen, ob er für die Teilnahme am Straßenverkehr noch tauglich ist. Fakt ist: ich bin Anwohner am Fuldaer Weg und komme seit der Einführung der 30er Zone nun problemlos in und aus meiner Garage, weil plötzlich alle Zeit haben und wie verwandelt sogar höflich sein können. War vor Wochen noch undenkbar, da hatte es jeder eilig......!!! Ich begrüße die Einführung des Tempolimits."

"Hallo Osthessen News,
die 30er Zone in der Niesiger Straße hat mich fast zu Tode erschreckt. Ich fahre normalerweise einmal die Woche an diesem Blitzer vorbei. Jetzt bin ich seit Dezember dort nicht mehr vorbei gefahren, erst letzten Montag wieder. Ich dachte ich wäre mit 45 km/h gut im Limit, und plötzlich blitzte es. Es war das erste mal, dass ich überhaupt geblitzt wurde, ich bin noch in der Probezeit und brach vor lauter Schreck sogar kurz in Tränen aus. Ich finde auch das die Schilder extrem schlecht zu sehen sind und auch das die 30 auf der Fahrbahn nichts bringt. Vor allem ärgert es mich, dass mein erstes Blitzer-Foto auf diesem Wege entstehen musste! In einem Moment, in dem ich mich in Sicherheit gewogen habe, weil ich dachte ich würde noch 5km/h unter der erlaubten Höchstgeschwindigkeit fahren! In einem Moment in dem ich mich eigentlich an alle Regeln gehalten habe, nur um dann festzustellen, dass dem doch nicht so war! Auf jeden Fall sehr ärgerlich!!!

"Noch schlimmer empfinde ich die Situatiuon im Fuldaerweg. Für ca. 200 m Tempo 30. Was soll das? Macht das irgendeinen Sinn? Das wurde zeitgleich installiert wie in der Niesiger Str." 

"Hab mir überlegt, dass ich mich mit einem Campingstuhl dahin setze und jedes Mal, wenn einer geblitzt wird, einen Schluck Bier trinke. Nach ner halben Stunde müsste ich aber ne neue Kiste kaufen."

"Bin auch genervt, wurde schon 2x geblitzt und wenn nicht ich geblitzt werde, dann der Fahrer vor mir! Wenn so viele Menschen fortlaufend geblitzt werden, muss ja irgendwas mit der Beschilderung nicht stimmen!"

"Auch wenn die Überwachungsmaßnahme wohl nötig ist, um die Situation (Lärm) in den Griff zu bekommen - besser ist immer eine bauliche Gestaltung, die höhere Geschwindigkeiten erst gar nicht möglich macht."

"Hoffen wir mal, dass weitere Schritte die Situation verbessern - die LKW Balastung und die Anliegerkosten stehn zur Diskussion."

"Abzocke! Wenn man aus Richtung Marienstrasse rechts auf die Niesiger abbiegt, kann man das viel zu hoch angebrachte 30er Schild nicht sehen."

"Das ist aber wirklich viel höher als üblich. Und natürlich wurde nicht aus dem Auto mit dem Handy fotografiert, weil das ja wieder ein bußgeldbewehrtes Vergehen gewesen wäre. Und wenn vor einem ein Auto fährt, ist die 30 auf der Straße auch nicht unbedingt zu sehen. Ja, die Meinung teile ich - Abzocke."

"Die Schilder sind aber wirklich sehr hoch angebracht. Sie waren ja ursprünglich nur für LKW's gedacht. Aktuell wird dort gut verdient. Ich fahre täglich 4 mal durch die Niesiger Straße und mindestens 3x sehe ich den roten Blitz, der jemand anderem gilt. Gestern sogar ein Stadtbus."

"Hallo liebe Redaktion von Osthessen News!
Auf meinem Arbeitsweg komme auch ich täglich auf diesen Straßenabschnitt der Niesiger Straße mit dem neuen Tempolimit 30. Ganz eindeutig hat der verärgerte Autofahrer das Tempo-30-Schild richtig fotografiert, es ist wirklich ganz schlecht als Autofahrer zu sehen, durch den Busch oder Baum daneben. Das von der Magistrat-Pressestelle gezeigte Foto ist definitiv falsch! So sieht man das Schild weder, wenn man über die Mackenrodtstraße auf die Niesiger fährt, und auch nicht, wenn man von Niesig kommt!! Einzig das auf die Straße aufgemalte Zeichen "Tempo 30" ist erkennbar, wenn die Fahrzeuge nicht gerade dicht an dicht vor einem herfahren. Ich wäre dafür, dass Verstöße vorerst straffrei bleiben. Denn es ist ganz sicher kein böser Wille der Autofahrer!! (ich selbst bin noch nicht geblitzt worden, weil ich stets zu einer Stoßzeit fahre, und einer von den anderen Autofahrern fährt immer vorbildlich.:-)"

"Abzocke hoch zehn! Keine Gefahrenquelle nur Lärm! Ich fordere überall im Stadtgebiet 30! besonders Leipziger oder Petersberger....wegen dem Lärm!!! In Bronnzell gibt es eine Schule und einen Kindergarten an der Hauptstr., aber keinen Blitzer und nicht einmal eine Geschwindigkeitsreduzierung! Ist ja noch nie was passiert....und der Lärm (B27, eine der besten geteerten Hauptstr. und die Bahn!) ich lache, was sollen den andere Ortsteile davon halten, dass in Horas alles geht und in anderen Orten passiert nichts...... Aber zurück zum Thema: es ist und bleibt eine Abzocke Blitzer OK. aber nicht auf 30....sonst fahr ich überall 30 dann haben wir Hupkonzert! Wir Hupen ab jetzt in der Str. das ist eine Idee................Stadtmanagement toll........ " +++

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