Informationsveranstaltung
Generationswechsel in Unternehmen - Wie man’s richtig macht

Fotos: privat
11.05.2017 / RHÖN-GRABFELD -
Der Landkreis Rhön-Grabfeld veranstaltete am Dienstag zusammen mit dem Nachbarlandkreis Bad Kissingen, der IHK Würzburg-Schweinfurt und der Handwerkskammer für Unterfranken einen Informationsabend zum Thema "Unternehmensnachfolge & Generationenwechsel im Unternehmen". Mehr als 120 Unternehmerinnen und Unternehmer aus den Landkreisen Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen folgten aufmerksam den interessanten Vorträgen der Referenten.
Dr. Sascha Genders von der IHK Würzburg-Schweinfurt gab einen aktuellen Ausblick über die Unternehmensnachfolge in Mainfranken. So gebe es zwei ineinandergreifende Herausforderungen, das steigende Angebot an Nachfolge-Fällen sowie ein sinkendes Angebot an potentiellen Nachfolgern (Gründern). Noch im Jahre 2009 hatte, rein statistisch gesehen, jeder Unternehmer die Auswahl zwischen zwei interessierten Nachfolgern. Im Jahre 2015 lag diese Quote nur noch bei einem Durchschnittwert von 0,8. Auch würde das Durchschnittsalter der Unternehmer stetig steigen, so Genders. Im Ergebnis bleibe festzustellen, dass neun von zehn Übergabekandidaten eine Fortführung ihres Unternehmens wünschten, vier von zehn jedoch noch keinen Nachfolger gefunden hätten. Erschreckend wäre auch eine Umfrage aus dem Jahre 2015, wonach fast die Hälfte aller befragten Unternehmer völlig unvorbereitet auf Schicksalsschläge sei.
Susanne Ullmer von Firma "Ullmer GmbH & Co KG" aus Bad Neustadt legte mit einem eindrucksvollen Erfahrungsbericht dar, wie die Unternehmensnachfolge erfolgreich und zielführend durchgeführt werden kann. Sie habe es „nie bereut“ die Firma ihrer Eltern zu übernehmen. Bereits im Jahre 1994 trat Susanne Ullmer in die Geschäftsführung der Firma ihrer Eltern Ursula und Wilfried Ullmer, welche 1937 von den Großeltern gegründet worden war, ein. In den Folgejahren wurde dann sukzessive der Generationenwechsel und somit die Unternehmensübergabe geplant und durchgeführt. Inzwischen verantwortet die Firma zirka 400 Mitarbeiter an zwei Standorten und kann als Paradebeispiel für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge bezeichnet werden.
Einig waren sich alle Referenten darüber, dass die potentiellen Übergeber „loslassen“ lernen müssen. Fehlendes Loslassen durch den Übergeber, Erbkonflikte und falsche Preisvorstellungen stünden einer erfolgreichen Betriebsübergabe im Wege. Am Ende bedankte sich Andreas Räth vom Landkreis Rhön-Grabfeld sowohl bei den Referenten als auch bei den zahlreichen anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern und lud im Anschluss an die Veranstaltung alle Akteure und Unternehmen zum "Get together" und Erfahrungsaustausch ein. +++