Grund ist medizinischer Fortschritt

9.800 Pflegebedürftige im Landkreis - Zahl steigt auf 9,9 Prozent


Symbolbild: pixabay

10.05.2017 / FULDA - Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen im Landkreis Fulda steigt immer weiter an. Das zeigen Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamts, die die Krankenkasse IKK classic ausgewertet hat. Waren 2013 noch 8.932 Menschen pflegebedürftig, so stieg die Zahl bis Dezember 2015 um 9,9 Prozent auf 9.820.

„Der medizinische Fortschritt hat dazu beigetragen, dass immer mehr Erkrankungen auch im hohen Alter geheilt, behandelt und gelindert werden können. Es gibt also immer mehr ältere Menschen, die gepflegt werden müssen“, sagt Gabriele Graf-Weber, Regionalgeschäftsführerin der IKK classic.

Bald weniger Pflege im häuslichen Umfeld

Noch werden 7.429 (75,7 Prozent) der Pflegebedürftigen im Landkreis zu Hause gepflegt, über zwei Drittel davon von den eigenen Angehörigen. „Allerdings wird sich dieses Verhältnis in Zukunft stark verändern. Die Zahl der alleinstehenden Älteren nimmt zu und die potenzielle Zahl von Helfern aus dem familiären Umfeld wird abnehmen. Hier kommen auf die Gesellschaft noch große Herausforderungen zu“, so Gabriele Graf-Weber.

Renten- und Arbeitslosenversicherung für Pflegende


Für Pflegepersonen bringt die neue Pflegereform seit diesem Jahr einige Vorteile: Die Pflegeversicherung zahlt Rentenbeiträge für alle Pflegepersonen, die einen Bedürftigen mit Pflegegrad zwei bis fünf mindestens zehn Stunden wöchentlich, verteilt auf mindestens zwei Tage, zu Hause pflegen. Auch bei der Arbeitslosenversicherung wurde nachgebessert: Für Pflegepersonen, die für die Pflege Angehöriger aus dem Beruf aussteigen, zahlt die Pflegeversicherung künftig die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung. Pflegende haben damit Anspruch auf Arbeitslosengeld und weitere Leistungen, falls ein nahtloser Einstieg in eine Beschäftigung nach Ende der Pflege nicht gelingt. +++

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