Marathon zu Pferd
Iris Cruz Garcia lebt für das Distanzreiten: Abenteuer auf dem Pferderücken
Fotos: Privat
11.05.2017 / NEUHOF -
Durch die Weiten der Natur reiten und eins werden mit seinem Pferd: Von diesem Gefühl träumen viele Reiter. Iris Cruz Garcia aus Neuhof lebt ihren Traum schon seit vielen Jahren gemeinsam mit ihrem Pferd "Son Of White Autumn", einem Schwarzwälder Mix Wallach. Im Pferdesport "Distanzreiten" hat die 50-Jährige ihre Leidenschaft gefunden. "Distanzreiten erfüllt die Sehnsucht nach der Weite, nach Naturerlebnis, Teamsport, Herausforderung, Fair Play und gemeinsamen Abenteuern", schwärmt die Pferdeliebhaberin.
Es gibt zahlreiche Distanzritt-Veranstaltungen, Tages- oder Mehrtagesritte sowie Fahrten. Die Tagesstrecken reichen von 25 bis 160 Kilometern. Je nach Trainingsstand kann also jeder Reiter mit seinem Pferd teilnehmen. "Durch Freunde bin ich nur durch Zufall zum Distanzreiten gekommen", sagt Cruz Garcia, die 2004 das erste Mal teilnahm: "Nachdem ich die erste Distanz geritten bin, wusste ich, dass ich mich mit dem 'Virus' infiziert hatte."
Nach über zehn Jahren ist die Pferdeliebhaberin ordentlich rumgekommen: "Ich habe schon an Ritten in Hessen, Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen teilgenommen." Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die 50-Jährige vor allem Spaß an "unmarkierten Kartenritten" gefunden hat. "Da muss ich mir den Weg selbst suchen. Das hat ein bisschen was von einem Abenteuer."
Egal ob bei einem Ritt durch den Vogelsberg, über den sandigen Nordsee-Strand oder durch die Weiten der Lüneburger-Heide: Laut Cruz Garcia tauchen die Teilnehmer jedes Mal auf einzigartige Weise in die Natur ein. "Ich habe schon so viele neue Eindrücke erlebt und tolle Landschaften gesehen. Das waren unzählige schöne Erlebnisse." In Erinnerung bleibt der Neuhoferin aber garantiert der Ritt mit ihrem damaligen Pony, bei dem sie unglaubliche 104 Kilometer in der Wertung geritten ist. "Mein Ziel hoffe ich, im Jahr 2020 zu erreichen: einen Hundertmeiler (160 Kilometer) mit meinem jetzigen und eher untypischen Distanzpferd in der Wertung zu beenden."
"Somit ist der Distanzsport einer der am strengsten überwachten Reitsportarten überhaupt, denn kontrolliert wird nicht nur vor und nach, sondern auch während des Marathons", so Cruz Garcia, die anfügt: "Das Gefühl nach einem Ritt ist einfach überwältigend, wenn mir der Tierarzt nach der letzten bestandenen Kontrolle bestätigt, dass mein Pferd fit ist."
"Ich kann es nur jedem ans Herz legen, selbst mal einen Distanzritt auszuprobieren. Kurze Ritte bis 40 Kilometer schafft jedes gesunde Pferd, das normal im Gelände geritten wird." Die erfahrene Reiterin rät jedoch, für längere Strecken das Tier zu trainieren und zum Beispiel regelmäßig Wanderritte oder längeren Geländeritte zu machen und so die Kondition des Tieres aufzubauen. (jul) +++