TH VU-Ausbildung auf Kreisebene
"Wir brauchen mehr Schrottautos zur Ausbildung" - Feuerwehr-Seminar
Fotos: Hans-Hubertus Braune
19.05.2017 / KIRCHHEIM / BAD HERSFELD -
"Eingeklemmte Personen nach Verkehrsunfall" - wenn die Einsatzkräfte der Feuerwehren diese Alarmierung erhalten, ist nicht nur höchste Eile geboten. Um verletzte Personen aus demolierten Fahrzeugen zu befreien, ist neben guter technischer Ausrüstung die entsprechende Ausbildung der Einsatzkräfte nötig. "Technische Hilfeleistung nach Verkehrsunfall" (TH VU) heißt der entsprechende Lehrgang, der lange Zeit auf der Landesfeuerwehrschule in Kassel angeboten wurde. Seit zwei Jahren sind die Landkreise dafür zuständig. In Kassel gibt es den "TH VU" nur noch für wenige Lehrgangsteilnehmer.
Ein "Segen" sei zudem, dass künftig mehr Interessierte ausgebildet werden können. Auf der Landesfeuerwehrschule gab es jährlich nur wenige Plätze für den Kreis. Allerdings benötigen sie für die Lehrgänge Fahrzeuge, an denen die Praxis etwa mit Schere und Spreizer oder dem Glasmanagement geübt werden kann. "Pro Lehrgang brauchen wir vier bis sechs Fahrzeuge", sagt Thomas Schneemilch, Gemeindebrandinspektor in der Autobahngemeinde Kirchheim. Die Unternehmen können so einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung der ehrenamtlichen Eiunsatzkräfte leisten. Vor wenigen Tagen haben sie in Kirchheim ein Zwei-Tages-Seminar durchgeführt. Neben sechs Kameraden einer befreundeten Feuerwehr aus dem Harz waren 12 junge Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren aus Kirchheim und dem Ibratal dabei. Die Firma Hess aus Kirchheim hatte entsprechende Schrottautos zur Verfügung gestellt.
Um auf Kreisebene den Lehrgang organisieren zu können und dabei nicht die Ressourcen der örtlichen Feuerwehren in Anspruch nehmen zu müssen und die Einsatzfähigkeit der Feuerwehren auch während der Lehrgangstage sicherstellen zu können, hat der Landkreis Hersfeld-Rotenburg einen gebrauchten Rettungssatz bestellt. Diese Beschaffung wird durch eine Förderung des Landes Hessen unterstützt. Zudem werden in einer Kooperation mit dem benachbarten Werra-Meißner-Kreis und dem Schwalm-Eder-Kreis Gerätschaften untereinander ausgeliehen. "Es gibt ein Sachkosten-Budget. Die zuständigen Stellen in den Behörden und die politischen Entscheider hier im Landkreis unterstützen uns. Damit sind wir sehr zufrieden", sagt Dittmar. Sie möchte die Lehrgangsgröße von 24 Teilnehmern mit jeweils acht Personen pro Übungsgruppe möglichst überschaubar halten, damit jeder entsprechend praxisnah an den Fahrzeugen ausgebildet werden kann.