Rückenschmerzen ade
Vortrag über Wirbelsäulen-Beschwerden mit Physiotherapeut Artan Sallauka
06.05.2017 / ALSFELD - "Gönnt euch Tropho-Tropho-Momente, achtet auf euch“, gab Artan Sallauka den Gästen nach seinem langem, aber sehr unterhaltsamen Vortrag über die Wirbelsäule mit auf dem Weg. Der Physiotherapeut hat die Woche vor gut 150 Zuhörern im Rahmen der Vortragsreihe des Kreiskrankenhauses Alsfelds eindrücklich Probleme aber auch Lösungsansätze für Beschwerden mit der Wirbelsäule erläutert.
Zunächst ergriff Ulrich Grosse, Vorstandsmitglied des Fördervereins „Freunde und Förderer des Kreiskrankenhauses Alsfeld e.V.“ das Wort. Ihm oblag es, als Mitveranstalter die zahlreich erschienenen Interessenten zu begrüßen und den Referenten – den 24-jährigen Physiotherapeuten, Reha-Übungsleiter und Manual-Therapeut – und sein „Versuchsobjekt“ vorzustellen.
Dieses Mal gab es einen Probanden: Quentin Zulauf, Leistungssportler und dennoch Patient Sallaukas, zeigte im Laufe des Abends unter Anleitung des sichtbar kompetenten Physiotherapeuten, wie man tägliche Übungen zur Stabilisierung der Wirbelsäule in den Alltag einbauen kann – beispielsweise vom morgendlichen Aufwachen über das gründliche Räkeln und Aufstehen bis hin zum Zähneputzen im Einbein-Stand.
„80 Prozent der Deutschen leiden unter Rückenschmerzen“, weiß der Fachmann. „Und ganz viele kommen mit Bandscheibenvorfällen – bereits bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigt die Statistik, wie weit verbreitet die krankhaften Veränderungen der Wirbelsäule sind.“ Zur Untermauerung seiner Aussage zeigte Artan Sallauka eine Statistik aus dem Jahr 2014 mit erschreckenden Zahlen, die belegen, dass selbst 17 Prozent der 20-Jährige betroffen sind und über 80-Jährige zu 90 Prozent darunter leiden.
Auf den Klassiker „Bandscheibenvorfall“ ging der Physiotherapeut noch einmal besonders ein. „Viele Patienten kommen zu uns in die Praxis und sagen, sie hatten 4-5 Bandscheibenvorfälle. Da fragt man sich, wie können die es vor Schmerzen noch aushalten oder gar laufen?“ Der Grund, so der Experte, sei ganz einfach: „Es gibt passive und aktive Bandscheibenvorfälle.“ Bei den Aktiven verschiebt sich der gallertartige Kern der Bandscheibe in Richtung Rückenmark und irritiert kurzfristig oder schädigt langfristig das Rückenmark und die dort verlaufenden Nerven. Bei einem passiven Bandscheibenvorfall verschiebt sich der Kern in die andere Richtung – vom Rückenmark weg. Dies ist zwar nicht weniger unangenehme, bedeutet aber nicht unbedingt eine Bewegungseinschränkung und erfordert selbst bei einem starken Vorfall nicht unbedingt eine Operation.
Gemeinsam mit Quentin Zulauf demonstrierte Artan Sallauka ausführlich die einzelnen Übungen, die man morgendlich nach dem Aufwachen beginnend in den Start in den Tag integrieren kann. So zeigte der Jugendliche Haltungs-, Streckungs-, Dehnungs- und Gleichgewichtsübungen. Diese bekamen die Anwesenden auch als Bilderstrecke mit auf dem Heimweg.
„Beobachten Sie, wie sie Getränkekisten heben – wenn Sie sich vorne überbeugen, ist das für die Wirbelsäule eine Belastung von 325 kg. Achten Sie darauf, wie sie Ihr Handy nutzen – meist schreiben Sie mit nach vorne gekippten Kopf anstatt das Handy auf Augenhöhe zu halten, während Sie WhatsAppen. Und – das allen voran – der tägliche Stress. Lernen Sie NEIN zu sagen!“ +++