"Es war erst die Initialzündung"

"Vogelsberger Entdeckungen" vorgestellt: 85 heimische Betriebe vertreten

Vater Berthold und Sohn Julian zeigen Jens Mischak ihren Tiere
Fotos: Luisa Diegel

21.04.2017 / ROMROD - Im November letzten Jahres wurde gestartet, am Donnerstagmorgen konnte man das Ergebnis frischgedruckt in den Händen halten: die Broschüre „Vogelsberger Entdeckungen“. Dort sind 85 Betriebe aus dem Vogelsbergkreis aufgelistet, die einen konkreten Bezug zu regionalen Nahrungsmittelerzeugnissen haben und Erzeugnisse aus eigener landwirtschaftlicher Produktion verarbeiten oder vermarkten. Im Hofladen der Familie Rühl in Zell wurde die Broschüre vorgestellt.



„Eine Auflistung, wo alle Direktvermarkter der Region aufgezeigt werden, gab es vorher nicht – das wollten wir ändern“, erzählt Kreisabgeordneter Dr. Jens Mischak. Nachdem ein Aufruf gestartet wurde, wo sich alle heimischen Betriebe melden konnten, war klar, dass das Interesse durchaus besteht. „Innerhalb acht Wochen haben sich 80 Betriebe gemeldet. Die Broschüre soll nun das Image des Vogelsbergs intern aber auch in den benachbarten Landkreisen ein wenig aufpolieren. Aus jeder Gemeinde ist nämlich mindestens ein Betrieb aufgelistet“, so Mischak.

Begeistert ist der Kreistagsabgeordnete vor allem vom Design, Format und Layout. „Das kann sich wirklich sehen lassen.“ Der Dank gilt dabei vor allem Petra Dörr-Eisenträger von der zuständigen Druckerei. Anja Püchner vom Amt für Wirtschaft und ländlicher Raum war ebenfalls bei der Veröffentlichung vor Ort, die mit einer Förderung zum positiven Ergebnis beitrug.



Mischak ist davon überzeugt, dass das nicht die letzte Broschüre gewesen ist. „Das war hoffentlich erst die Initialzündung. Es soll an einer zweiten Auflage gearbeitet werden, die jedoch nichts mit Essen zu tun hat.“ Die erste Auflage ging erst einmal mit 5.000 Exemplaren in den Druck. Für die Vorstellung wurde bewusst der Hofladen der Familie Rühl gewählt, die zu den Betrieben mit der längsten Tradition der bäuerlichen Direktvermarktung im Kreis gehören.

„Bei uns steht die Qualität an erster Stelle. Wir produzieren alles selber, unseren Hofladen ist seit 21 Jahren in Betrieb“, erzählt Berthold Rühl. Auch sein Sohn Julian ist bereits im Betrieb tätig, nachdem er im vergangenen Jahr seinen Landwirtschaftsmeister mit dem besten Prüfungsergebnis hessenweit abgelegt hatte. Er kümmert sich meist um die Landwirtschaft, während seine Mutter Heike und Vater Berthold mit der Vermarktung des Fleisches beschäftigt sind. Jahrelang schon fahren sie zweimal die Woche nach Frankfurt, um ihre Produkte an der Konstablerwache anzubieten. Die Kunden kommen also aus weiten Teilen Hessens, auch aus Gießen und Marburg hat die Familie Rühl viele Stammkunden. Vor allem aber leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Grundversorgung auf dem Dorf. (Luisa Diegel) +++

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