Zweieinhalb Jahre nach Tugces Tod

Heute wurde Tugce-Schläger Sanel M. nach Serbien abgeschoben


Foto: Boris Roessler/ picture alliance / dpa

20.04.2017 / WIESBADEN - Knapp zweieinhalb Jahre nach dem Tod der Studentin Tugce Albayrak ist heute Mittag Medienberichten zufolge der Täter Sanel M. vom Frankfurter Flughafen aus nach Serbien abgeschoben worden. Acht Jahre lang darf er nicht mehr nach Deutschland einreisen.



Der Vorfall bewegt immer noch die gesamte Region. Das Landgericht Darmstadt hatte Sanel M. im Juni 2015 wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu einer Jugendstrafe von drei Jahren verurteilt. Der heute 20-Jährige hat am 15. November 2014 die damals 22-jährige Studentin auf dem Parkplatz eines Fast-Food-Restaurants in Offenbach am Main so heftig geschlagen, dass sie mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug und ins Koma fiel. Zwei Wochen später starb Tugce im Krankenhaus an den Folgen ihrer Verletzungen.

Seit Januar 2016 saß der Tugce-Schläger seine Strafe in Wiesbaden ab. Mitte März hatte der Hessische Verwaltungsgerichthof (VGH) beschlossen, dass der 20-jährige Serbe für acht Jahre in sein Herkunftsland abgeschoben werden kann. Der VGH begründete seine Entscheidung damit, dass die Abschiebung dem Schutz der öffentlichen Sicherheit diene. Aufgrund seines Verhaltens während der Haft sei zu befürchten, dass er in Konfliktsituationen erneut aggressiv und gewalttätig reagieren würde.

In Serbien wird Sanel M. allerdings nicht ins Gefängnis kommen. Er wird von einem Verwandten aufgenommen und frei leben. (rp) +++

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