35.000 Bäumchen gesetzt
Pflanzsaison im Wald gestartet - Forstamt setzt auf Mischwald mit Douglasien
Foto: HessenForst
14.04.2017 / BAD HERSFELD - Während die Brennholzfreunde an den Wegen noch ihr Kaminholz bearbeiten, schwingen im Wald nebenan die Forstwirte schon die Pflanzhacken. „ Wir setzen bei der Verjüngung der Waldbestände überwiegend auf die Kräfte der Natur“ berichtet Oliver Scholz, der Leiter des Forstamtes Bad Hersfeld. Die kommenden Waldgenerationen sollen sich im Rahmen der naturgemäßen Forstwirtschaft natürlich verjüngen. Die über Förstergenerationen herausgepflegten Samenbäume sind an die örtlichen Standortverhältnisse wie Nährstoff- und Wasserversorgung am besten angepasst. Die Förster verzichten auf Kahlschläge und verjüngen die Bestände schrittweise mit und durch die Natur.
Ergänzt wird die üppige Saat der Natur im ganzen Forstamt durch das Einbringen von Mischbaumarten. Von Philippsthal bis zum Eisenberg setzen 20 Forstwirte über 35.000 Bäumchen behutsam in die Erde. Meist zur Ergänzung, manchmal nach Naturkatastrophen wie Stürmen oder Borkenkäferbefall auch flächig. „ Die Douglasie“ so Scholz, „ ist unsere erste Wahl, da sie in der Jugend relativ viel Schatten verträgt und später mit befürchteten Klimaextremen besser zurechtkommt“.
Mit Sorge verfolgt der neue Leiter des Forstamts die derzeitige Wetterentwicklung. „Wenn wir nicht bald ordentlich Regen bekommen, war die ganze Anstrengung im Frühjahr umsonst und die Pflänzchen vertrocknen“. Gefahr droht den Setzlingen nicht nur durch die Trockenheit. Rehböcke sind gerade jetzt im Frühjahr auf der Suche nach den wohlriechenden Pflanzen, fegen ihr Gehörn daran und fressen die zarten Triebe und Knospen. Deshalb bekommen die meisten der jungen Bäumchen einen besonderen Schutz: sie werden auf größerer Fläche eingezäunt oder einzeln durch Netzgitter geschützt.+++