Eine gefährdete Art
Wiederansiedlung des Sand-Zwerggrases in Maintal
Fotos: Stadt Maintal
11.04.2017 / MAINTAL -
Im Rahmen eines von der KfW-Stiftung geförderten Projektes zu Erhaltungskulturen gefährdeter einheimischer Arten im Botanischen Garten der Stadt Frankfurt fand am Donnerstag erneut eine Auswilderungsaktion statt. Das Sand-Zwerggras soll in Maintal-Bischofsheim wieder angesiedelt werden. Die Aktion wurde gemeinsam vom Botanischen Garten der Stadt Frankfurt am Main und der Stadt Maintal durchgeführt. Die Einpflanzung nahmen Dr. Karl Peter Buttler, Maintals Erster Stadtrat Ralf Sachtleber sowie Andreas König vom Botanischen Garten der Stadt Frankfurt am Main vor.
Die Samen wurden bereits im Februar im Botanischen Garten ausgesät. Die Pflanzen reagieren besonders während der Keimungs- und Jugendphase empfindlich auf ungünstige Einflüsse, etwa starke Fröste, wodurch die Populationen in der Natur oft große Verluste erleiden. Deswegen erfolgte eine Vermehrung der Pflänzchen unter optimalen Bedingungen, so dass nun etwa 200 Exemplare bereit sind für die Auspflanzung. Da bei dieser seltenen Art nur ungenügende Kenntnisse zur Biologie und Ökologie vorliegen, erfolgten auch Kulturversuche. Demnach gedeiht das Zwerggras am besten auf locker-sandigem, nährstoffarmen Boden, wie er in der Region um Maintal vorkommt.
Das Projekt "Erhaltungskulturen heimischer Pflanzenarten" startete Ende 2014 unter der Leitung von Andreas König im Botanischen Garten mit dem Ziel, den Gefährdungsgrad von 15 seltenen Pflanzenarten zu reduzieren. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zur globalen Strategie zum Schutz der Pflanzen (Global Strategy for Plant Conservation, GSPC). Diese Strategie ist ein Programm im Rahmen der Convention on Biological Diversity, einem völkerrechtlichen Vertrag, dem die Bundesrepublik Deutschland beigetreten ist und damit entsprechende Verpflichtungen zum Schutz von Pflanzen übernommen hat. Die Auswahl der 15 Projektarten erfolgte in enger Abstimmung mit den Experten der Botanischen Vereinigung für Naturschutz in Hessen, zudem bestehen Kooperationen mit Naturschutzbehörden und weiteren Akteuren im Naturschutz, etwa dem Naturschutzbund Deutschland. Die Fäden des auf fünf Jahre angelegten hessenweiten Kooperationsprojektes laufen im Palmengarten und Botanischen Garten der Stadt Frankfurt zusammen. +++