Redner Christoph Quarch
"Pulse of Europe" wird zur sonntäglichen Tradition bis zur Frankreichwahl
Fotos: Walter M. Rammler
10.04.2017 / FULDA -
Bei schönstem Frühlingswetter versammelten sich über 300 Menschen auf dem Fuldaer Universitätsplatz, um den „Pulse of Europe“ auch in Fulda spürbar werden zu lassen. In bester Stimmung wurden die unterschiedlichen generationsspezifischen Erfahrungen mit Europa behandelt, an denen sich ablesen ließ, wie wertvoll und einzigartig das europäische Projekt für uns alle ist.
In den drei anschließenden Redebeiträgen am „offenen Mikrofon“ sprachen dann drei Vertreter unterschiedlicher Generationen. Eberhardt Lauer, ehemaliger Bürgermeister von Hofbieber, schilderte aus seiner Generation, die Europa als noch durch Schlagbäume, Zölle, Grenzen und Abschottung voneinander getrennt lebende und arbeitende Nationen erlebt hat, welche unglaubliche Befreiung die Überwindung dieser Grenzen für sie bedeutet hat. Und vor dem Hintergrund des zweiten Weltkrieges: Es war praktisch unvorstellbar, dass mit der europäischen Einigung solch ein Maß an Sicherheit, Stabilität, Frieden und Wohlstand in Europa Realität werden würde. Sich diese Errungenschaften immer wieder bewusst zu machen und gegen diejenigen Kräfte zu verteidigen, die sie zerstören wollen, deshalb spreche er heute auf dem Uniplatz.
Thomas Berger, EU-Forschungsreferent und Vertreter der mittleren Generation, hob die Bedeutung des dieses Jahr sein 30-jähriges Bestehen feierndes Erasmus-Programms für Zusammenhalt und gegenseitiges Verständnis in Europa hervor. Studierende haben auf diesem Wege, wie er selbst damals als Student auch, die Möglichkeit, in einem anderen Land zu studieren, Land und Leute kennenzulernen und grenzüberschreitende Bande zu knüpfen. Erfahrungen und Kontakte, die in ihrer Bedeutung kaum zu überschätzen seien. Für die junge Generation sprach abschließend Lukas Adomeit, sich gerade im Prüfungsstress befindlicher Abiturient des Marianums. Er stellte das Selbstverständliche in den Mittelpunkt seiner Rede: Die vielfältigen Möglichkeiten, die ein Leben in Freiheit, Sicherheit und Frieden bietet. Aber auch für ihn, den jungen Menschen, müsse es darauf ankommen, diese Rahmenbedingungen zu erhalten, zu schützen und anderen jungen Menschen bewusst zu machen, dass diese vermeintlichen Selbstverständlichkeiten keineswegs selbstverständlich seien. Sich dafür einzusetzen sei der Grund, warum er heute hier stehe und eine Rede halte.
Die musikalische Begleitung stammte dieses Mal von der Samba-Trommel-Gruppe unter der Leitung von Juliane Jorden. Den Ausklang bildete wieder eine Menschenkette, die zu den Klängen von „Insieme“ die innere Verbundenheit der Anwesenden auch nach außen zum Ausdruck brachte.
Für den kommenden Ostersonntag wird der Ablauf verändert. Treffpunkt wird wieder um 14 Uhr am Uniplatz sein. Danach wird man gemeinsam in den Schlosspark gehen, um ein europäisches Picknick zu veranstalten. Alle Teilnehmer wurden gebeten, Stühle, Decken und gefüllte Picknickkörbe mitzubringen.+++