Jahresbilanz Feuerwehr Nentershausen

Tagesalarmbereitschaft mit Atemschutzgeräteträgern problematisch

Das neue TSF-W mit Lichtmast und 750 Liter Wasser an Bord.
Fotos: Gerhard Manns

10.04.2017 / NENTERSHAUSEN - In diesem Jahr war für ein paar Stunden das Bürgerhaus, im etwa 140 Einwohner zählenden Ortsteil Mönchhosbach der Großgemeinde Nentershausen, Kreis Hersfeld-Rotenburg, der Mittelpunkt der sechs Ortsteilfeuerwehren. Dort wurde die gemeinsame Jahreshauptversammlung der sechs Wehren der Gemeinde abgehalten. Mit dabei und vom Gemeindebrandinspektor Mark Rohrbach extra begrüßt, waren Bürgermeister Ralf Hilmes, Kreisbrandmeister Patrick Kniest und der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Thomas Specht.

Jahresbericht des Gemeindebrandinspektors



Zu insgesamt 16 Einsätzen mussten die Wehren der Gemeinde 2016 ausrücken, diese gliedern sich auf in drei Brandeinsätze, zehn technische Hilfeleistungen und drei Brandsicherheitsdienste. Beim Großbrand auf dem Hof Libenz in der Gemeinde Wildeck wurden die Feuerwehren Nentershausen zur Unterstützung mit Atemschutzgeräteträgern alarmiert und konnten, weil keine einsatzbereiten Geräteträger zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung standen, nicht ausrücken. Bei dieser Großschadenslage zeigte sich wieder einmal, wie wichtig die Tagesalarmbereitschaft mit Atemschutzgeräteträgern ist. In den sechs Ortsteilwehren stehen zurzeit nur noch 22 einsatzbereite Atemschutzgeräteträger zur Verfügung, das ist eindeutig zu wenig.

GBI Mark Rohrbach richtete an alle Führungskräfte den dringenden Appell, ihre Wehrleute anzusprechen, damit einige Kameradinnen oder Kameraden sich zu einem Atemschutzgeräteträgerlehrgang anmelden. Er habe große Bedenken, dass die Feuerwehr Nentershausen mit diesen 22 einsatzbereiten Atemschutzgeräteträgern den Brandschutz in der Gemeinde überhaupt noch sicherstellen kann - und das werde auch so schriftlich an die entsprechenden Stellen weitergeben.

Die Aktiven besuchten insgesamt 26 Lehrgänge und Seminare auf Kreis-und Landesebene mit Erfolg. GBI Rohrbach dankte den Wehrleuten für die Teilnahme und sprach von einem guten Jahr, was die Aus-und Weiterbildung in den Wehren betrifft. Zurzeit sind bei den Wehren über 99 männliche und 14 weibliche Aktive in den Einsatzabteilungen gemeldet.

Bei den jährlichen Beschaffungen für Schutzkleidung und technischem Gerät, konnte alles Nötige berücksichtigt werden. Für die Wehr Bauhaus wurde ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser (TSF-W) beschafft und die Ausschreibung zur Beschaffung eines Einsatzleitwagens 1 (ELW 1) ist erfolgt. Der Bedarfs-und Entwicklungsplan soll im dritten Quartal fertig gestellt sein. Mark Rohrbach bedankte sich bei den Gemeindegremien, Bürgermeister Ralf Hilmes und bei allen Wehrleuten für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung im abgelaufenen Jahr.



Jahresbericht Jugendfeuerwehr

Eine durchweg positive Bilanz legte der stellvertretende Gemeindejugendwart Wolfgang Rüppel vor. In den Gruppen sind aktuell 37 Mädchen und Jungen aktiv und bei den Bambinis sechs Kinder. Viele Übungen, feuerwehrtechnische Ausbildung und die Vorbereitung auf die Leistungsspange standen auf dem Dienstplan. Weiter nahm man an vielen Veranstaltungen auf Gemeinde-und Kreisebene teil. Die Jugendflamme haben elf Mädchen und Jungen erfolgreich absolviert und über weitere Veranstaltungen berichtete Wolfgang Rüppel. Man sei was den Nachwuchs für die Feuerwehr betrifft gut aufgestellt und bemühe sich weiter intensiv um Kinder und Jugendliche für die Bambinis und Jugendfeuerwehr.

Bürgermeister Ralf Hilmes stellte in seinen Grußworten die Bedeutung der kleinen Ortsteilwehren in den Vordergrund - die seien für die Aufrechterhaltung des örtlichen Brandschutzes unerlässlich. Er lobte die Ausbildung der aktiven Feuerwehrleute und die sehr gute Jugendarbeit. Beim leidigen Thema Digitalfunk bemängelte er, dass man seit zehn Jahren den sogenannten Warenkorb bestückt habe, aber noch immer fehlen die digitalen Pager (Meldeempfänger). Der ELW 1 wird 2017 beschafft. Er sehe das Problem mit den Atemschutzgeräteträgern mit Sorge und es wird eine zukünftige gemeindeübergreifende Zusammenarbeit auf diesem Spezialgebiet nötig sein.

Kreisbrandmeister Patrick Kniest lobte die Nentershäuser Wehrleute, sie machen eine hervorragende Arbeit. Die nachbarschaftliche Löschhilfe wird zukünftig noch mehr an Gewicht erhalten, gerade was die Atemschutzgeräteträger anbelangt. Auch er stellte fest, dass 22 Atemschutzgeräteträger für Nentershausen zu wenig seien. Er plädierte für ein kostenloses Jahresticket für alle Atemschutzgeräteträger für das Schwimmbad, damit sie sich sportlich fit halten können. Der Bürgermeister nahm diesen Vorschlag zur Kenntnis. Darauf folgten Beförderungen und Ehrungen. (Gerhard Manns) +++

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