Die Mittwochs-Kolumne
WIELOCH schreibt an (32)… die Horrorwoche auf Osthessens Straßen
05.04.2017 / REGION -
Liebe Auto- und Motorradfahrer,
drei Tote, dazu Unfälle am Fließband: Die vergangene Woche war auf Osthessens Straßen ein echter Albtraum. Kaum ein Tag, an dem es nicht schwer gekracht hat. Niemand von Ihnen wird beim Starten des Motors daran denken, dass es die letzte Fahrt sein könnte. Der Respekt, der die meisten von uns immer noch beim Fliegen überkommt, ist uns im Straßenverkehr jedoch völlig abhanden gekommen. Jeder glaubt, sein Fahrzeug perfekt unter Kontrolle zu haben. Airbags, ABS, ESP und Co. suggerieren grenzenlose Sicherheit. Doch die Statistik lügt nicht. Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Flugzeugabsturz zu sterben, liegt bei rund 1:2.000.000. Das Risiko eines tödlichen Verkehrsunfalls ist mit etwa 1:15.000 deutlich weniger abstrakt. Aber für viele ist es immer noch zu gering, um am Steuer die Finger vom Smartphone zu lassen.
Denn was bestimmt auch Ihnen beim Lesen der Unfallberichte auffällt: Die Zahl der Frontalcrashs auf unseren Landstraßen nimmt zu. Autos krachen direkt in den Gegenverkehr. Es ist das Horrorszenario schlechthin. Das Ergebnis kurzer Unaufmerksamkeit. Und leider häufig die Folge der immer weiter verbreiteten Smartphone-Sucht. Eine E-Mail oder eine Kurznachricht lesen, im Internet was nachschauen – selbst während der Fahrt wandern Finger und Augen auf die Mobiltelefone. Die Technische Universität Braunschweig hat im vergangenen Jahr im Rahmen einer Studie festgestellt, dass 4,5 Prozent der Autofahrer durch Hantieren mit ihrem Handy abgelenkt werden. Das Unfallrisiko steigt dadurch um das Sechs- bis Zwölffache. Wer erwischt wird zahlt läppische 60 Euro. Erklären Sie diesen Witzbetrag mal der Familie, die für ihren unschuldigen Vater oder Sohn ein Kreuz am Straßenrand aufstellen musste.
Ihnen eine sichere Fahrt und entspannten Verkehr – mit den Händen an der richtigen Stelle.
Mit herzlichen Grüßen