Motto: Gute Ideen wachsen lassen
"Misereor" - Fastenaktion und Fastenessen in der Innenstadtpfarrei
03.04.2017 / FULDA -
„Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen“, so lautet in diesem Jahr das Motto der von der katholischen Hilfsorganisation "Misereor" bundesweit initiierten Fastenaktion. Die katholische Innenstadtpfarrei Fulda lud aus diesem Anlass am Sonntag zum Fastenessen ins Pfarrzentrum am Dom ein. Zuvor stand der Gottesdienst um 11 Uhr in der Stadtpfarrkirche unter dem Motto der diesjährigen "Misereor"-Fastenaktion.
"Die Welt ist voller guter Ideen. Lass sie wachsen" – mit diesem Leitwort lenkt die Fastenaktion den Blick darauf, dass Menschen sich selbst und anderen helfen können, wenn ihre guten Ideen und Ansätze zur Überwindung von Problemen anerkannt und gefördert werden. Erfahrungen aus dem Partnerland Burkina Faso widersprechen den Klischees von der Sahel-Zone als Armenhaus Afrikas. Wie die Ernährung und die Lebensgrundlagen dort mit originellen Methoden in einem der weltweit ärmsten Länder auch in Dürrezeiten verlässlicher gestaltet und an Veränderungen angepasst werden können, das zeigen die Partnerprojekte der Fastenaktion.
Hier ist die Hälfte der zumeist muslimischen Einwohner unter 18 Jahre alt; jeder Zweite lebt unterhalb der Armutsgrenze. Fast drei Viertel des Jahres fällt kein Regen – trotzdem leben die Menschen zu 80 % von der Land- und Viehwirtschaft. Deren Ausbau-Potenzial ist auch durch Auswirkungen internationaler Handelspolitik gefährdet. Dennoch zeigen lokale "Misereor"-Partner, was alles möglich ist, wenn die guten Ideen der Menschen vor Ort aufgegriffen und mit Starthilfe aus Deutschland wachsen dürfen und verbreitet werden: Hirten verbessern mit Hilfe einer Mini-Molkerei ihre Vertriebsmöglichkeiten und produzieren nun auch Joghurt. Kleinbäuerinnen und -bauern heilen erkranktes Vieh mit selbst entwickelten Salben aus gesammelten Baumrinden und anderen Zutaten. Bauernfamilien testen eigene Rezepte für neue, ökologische Pflanzenschutzmittel und Mineralien für Viehfutter, die sie bei Erfolg auch verkaufen. Solche Initiativen verbessern Einkommen und Ernährungsqualität weit über Dorfgrenzen hinaus, doch gefährden Importe wie billiges Milchpulver aus Europa die Marktchancen der Bäuerinnen und Bauern vor Ort.