"Nachts am Lietebaum zu Möhra"
Falk Ziebarth zeigt fantastische Nachtaufnahmen in einer Ausstellung

Fotos: Falk Ziebarth
31.03.2017 / BAD SALZUNGEN - Wir sind tagaktiv: Die Schönheit der Natur nehmen wir fast nur tagsüber wahr. Nachts schlafen wir oder befinden uns in hell erleuchteten Häusern. Was sich nachts um uns herum und in unserer Umgebung abspielt, nehmen wir meistens nicht wahr, weil wir schlafen oder die Nacht durch künstliches Licht zum Tag machen. Doch genau diese oft verdrängte Schönheit zeigt der Hobbyfotograf Falk Ziebarth nun in seiner Ausstellung „Nachts am Lietebaum zu Möhra“, die vom 31.03 bis zum 16.05 in der Stadt- und Kreisbibliothek Bad Salzungen zu betrachten ist. Die Vernissage der Ausstellung findet am 31.03. von 19.00 -21.00 Uhr statt.
Angefangen habe er im Jahr 2009 mit einer Kompaktkamera und einem Kurs bei „Foto Daniel“, seine Faszination für die nächtliche Natur habe sich erst mit der Zeit entwickelt. Anfänglich habe er alles fotografiert, später die ruhige, besinnliche Natur und schließlich die Natur bei Nacht. Vor allem das Licht bei Nacht fesselt ihn: Manchmal erzeugt er es selbst mit einem Baustrahler oder einer Stirnlampe, manchmal überlässt er das Lichtspiel dem Mond. Dieses Interesse für Licht in der Dunkelheit sei 2012 beim Berliner „Festival of Lights“ entstanden, bei dem vor allem mit Lichtkunst und Projektion gearbeitet wird.
Die Antwort auf die Frage „Was will uns der Künstler damit sagen?“ überlässt Ziebarth allein dem Adressaten. Für seine erste Ausstellung im Jahr 2015 habe er noch Bildunterschriften verfasst, doch ihm sei aufgefallen, dass dadurch weniger über die Bilder und Motive diskutiert werde. Doch das ist ihm wichtig: „Der Betrachter soll seine eigenen Rückschlüsse ziehen“, nicht der Künstler gibt die Interpretation vor, sondern jeder Betrachter interpretiert für sich selbst und stellt Fragen an das Bild. Natürlich haben seine Bilder auch Titel, aber diese geben nur neutral den Ort oder den Anlass wieder.
Den Erlös des Verkaufs seiner Bilder gibt Ziebarth an das Buddhistische Dharmazentrum in der Nähe des Lietebaums weiter. Dort wird das Geld für eigene Projekte, wie das Hospiz und ihre Jugendarbeit verwendet. Ziebarth selbst ist kein Buddhist, er stimme allerdings den buddhistischen Ansichten in ihrer Achtung vor der Natur und allen Lebewesen zu. Weiterhin teilt er die besondere Verbindung mit der Natur, insbesondere mit dem Lietebaum, der für die Buddhisten einen Ort der Meditation darstellt. (Lea Trausch)+++