Abschluss und Höhepunkt von "Tatort Fulda"
Statt Ivo Batic ermittelte am Samstagabend Miroslav Nemec höchstpersönlich
Fotos: Martin Engel
27.03.2017 / FULDA -
Die letzte Veranstaltung der diesjährigen Krimi-Lese-Reihe "Tatort Fulda" machte ihrem Namen am Samstagabend alle Ehre: Ins Kanzlerpalais marschierte um kurz nach 8 nämlich kein geringerer als der Münchener Tatort-Ermittler Ivo Batic alias Miroslav Nemec. Gut gelaunt und charmant. Daran konnte selbst Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld nichts ändern, der Nemec' Krimi-Debüt kurzerhand in "Die Toten von Falkenstein" umtaufte. Richtig heißt es: "Die Toten von der Falkneralm". "Inspiration für den nächsten Roman", sagte Nemec lachend, nachdem er kurz protestiert hatte.
Es ist gute Tradition, dass der Oberbürgermeister als Schirmherr der Krimi-Lese-Reihe bei den "Höhepunkten des Programms" das Wort ergreift. Und so ließ es sich Dr. Heiko Wingenfeld am Samstagabend nicht nehmen, den Mann des Abends höchstpersönlich anzukündigen: "Er ist Sänger, Pianist, Schauspieler und nun auch Autor." Nemec machte einen Hops auf die kleine Bühne im Kanzlerpalais und lauschte den Worten des Oberbürgermeisters zunächst anständig. Nur als Wingenfeld verlauten ließ, Nemec komme in so vielen Metropolen der Welt herum und jetzt sei er für eine Lesung in der Provinz Fulda gelandet, schnappte sich der Tatort-Kommissar das Mikrophon: "Ich war doch schon mal hier", sagte er.
Und das, so gab er am Samstagabend zu, sei vor allem bei Lesungen nicht immer angenehm. "Ich gebe sehr private Dinge von mir preis. Ich fühle mich nicht immer wohl dabei, diese laut vorzulesen. Als Ivo Batic kann ich das Gespielte und Gesagte immer von mir weisen und sagen, das sei der Batic gewesen." Von seiner Unsicherheit merkte man am Samstagabend jedoch nichts. Nachdem Nemec den Oberbürgermeister aufgefordert hatte, gemeinsam mit ihm die Lorbeer-Büsche aus dem Weg zu räumen, damit jeder der Zuhörer auch etwas sah, zog er sich seine Lesebrille an und legte los.
Ein gelungener Abschluss des Festivals für Krimiliteratur "Tatort Fulda". Über drei Wochen waren rund 3.000 Menschen zu den stets gut besuchten Veranstaltungen gekommen. "Manchmal gab es sogar Unmut, dass die Veranstaltungen so schnell ausverkauft waren", sagten die Initiatoren Katja Schmirler und Uwe Lischper, "im nächsten Jahr werden wir die Kontingente anders verteilen." Auch 2018 soll das Krimi-Festival in der Barockstadt stattfinden. Der Abschied am Samstagabend ist also nur ein vorübergehender. Genauso wie der von Miroslac Nemec. Der könnte sich nämlich gut vorstellen, mal mit seiner Band nach Fulda zu kommen. "Bleiben Sie lebendig." Ob dieser Aussichten müssen wir das ja nun ... (Suria Reiche) +++