Auf dem Weg des Erinnerns

Performance zum Todesmarsch der KZ-Häftlinge durch das Kinzigtal


Foto: Stadt Schlüchtern

23.03.2017 / SCHLÜCHTERN - Im März 1945 wurden 350 Häftlinge aus dem KZ Katzbach in Frankfurt auf den Todesmarsch durch das Kinzigtal über Schlüchtern nach Hünfeld getrieben. Der Marsch war der letzte Versuch, die brutalen Verbrechen des Nationalsozialismus zu verheimlichen. Auf ihrem Weg wurden die Häftlinge bei Schneeregen vor allem nachts durch die Städte und Dörfer getrieben. 72 Jahre danach gedenkt der Bergwinkel dieser Gräueltat mit einer Performance.



Mindestens hundert der Menschen sollen den Marsch nicht überlebt haben. Die Entkräfteten wurden von den Wachmannschaften erschossen und teilweise am Straßenrand liegen gelassen. Einige der Ermordeten wurden in den 60er Jahren nach mehren Umbettungen auf dem Ehrenfriedhof in Schlüchtern beigesetzt.

Am Sonntag, 26. März, stehen um 14 Uhr 45 lebensgroße Figuren aus Eisen und Filz vor dem alten Rathaus und bewegen sich langsam nach vorne. So ziehen Gestalten des Jammers auf dem Weg des Erinnerns auf einer kleinen Strecke durch die Stadt, um das Ungeheuerliche sichtbar zu machen.

Um 15 Uhr endet die Aktion an der Obertorstraße/Ecke Grabenstraße. Anschließend halten die Pfarrer Dr. Lech Kowalewski und Joachim Truss auf dem Ehrenfriedhof eine Andacht. (Dietmar Kelkel) +++



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