Wohnen und Arbeiten in Hünfeld
Regionalprojekt des Kreisjobcenters soll Erwerbslosen zugute kommen
15.03.2017 / HÜNFELD -
Schon in Eichenzell hat das Projekt gefruchtet, jetzt soll auch Hünfeld von der Idee des Kreisjobscenters profitieren: "Wohnen und Arbeiten in Hünfeld soll zur Verbesserung des arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitischen Angebots beitragen." Heißt also, dass sich um Bürger aus der Stadt Hünfeld, die schon längere Zeit auf der Suche nach Arbeit sind, gekümmert wird. Für sie soll möglichst ein stabiler Arbeitsplatz gefunden werden, der heimatnah ist und Zukunftsperspektiven bietet.
"Mit 2,5 Prozent Erbwerbslosen geht es uns eigentlich noch sehr gut", sagt Bürgeremeister Stefan Schwenk, Schirmherr des Projekts, bei der Informationsveranstaltung am Mittwochmorgen. Natürlich war bei seiner Rede auch die Schließung des Wella-Werks in Hünfeld ein wichtiger Punkt. "Das Werk hat eine erhebliche Bedeutung für die Stadt, es sind rund 380 Menschen betroffen - aber auch Leiharbeiter oder Handwerksbetriebe, die dort immer ihre Aufträge erhalten haben, trifft diese Entscheidung hart." Schwenk ist sich dennoch sicher, dass Hünfeld einen guten Weg vor sich habe und dieses Projekt sei der richtige Ansatz dafür.
Denn mit der Idee des Kreisjobcenters sollen Arbeitskräfte mobilisiert werden. Vorteile gibt es dabei für jeden: für das Jobcenter, für die heimischen Unternehmer und die Arbeitssuchenden. Das sieht auch Jürgen Stock, Leiter vom Sozialbereich des Jobcenters so. "Der Landkreis Fulda steht zwar glänzend da, was die Zahlen angeht - es gibt eine gesunde Struktur an Wirtschaftsunternehmen. Trotzdem müssen wir uns aber um die kümmern, die auf dem Arbeitsmarkt irgendwann einmal aus der Spur gekommen sind." Dabei versichert er, dass sich auch um die rund 400 Beschäftigten des Wella-Werks gekümmert wird, wenn die Entscheidung wirklich endgültig sei.
Florian Hütsch, der im kommunalen Arbeitsmarkt im Jobcenter tätig ist, verdeutlichte den anwesenden Unternehmen und Arbeitssuchenden, dass sie in ihrer Heimatgemeinde unterstützt werden. Während des Projekts, das noch im März starten soll, werden regelmäßige Gruppenveranstaltungen stattfinden und der Kontakt zwischen den Teilnehmern und den regionalen Arbeitgebern soll geknüpft werden. "Die Programmteilnahme ist freiwillig. Das ist zwar ungewohnt, aber es zeigt auch, dass die Motivationslage ausgeprägt ist, sonst wären sie heute ja nicht hier", sprach er zu den Arbeitssuchenden.
Nicht nur die Arbeitgeber sollen von der Initiative profitieren. Christoph Noll, der in der Abteilung des Arbeitgeberservice tätig ist, stellt auch das Angebot für die Arbeitgeber vor. So bittet er sie, dass die Teilnehmer zum Probearbeiten oder zum Praktikum im Betrieb mitarbeiten dürfen. So könne das Unternehmen selbst sehen, welche Kenntnisse der Teilnehmer hat und dieser bekommt so ebenfalls individuelle Eindrücke vom Unternehmen und der Arbeit. Es besteht außerdem die Möglichkeit, eine Qualifizierung im Betrieb selbst zu machen. Bei einer Einstellung in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis bekommt das Unternehmen eine prozentuale Förderung. (Luisa Diegel) +++