Problem sind die Minijobs
Trotz Arbeit auf Hartz IV angewiesen - "Das ist untragbar"
Symbolbild: pixabay
14.03.2017 / REGION -
Im Vogelsbergkreis sind derzeit 848 Menschen trotz Arbeit auf Hartz IV angewiesen. Eine große Zahl der Aufstockenden arbeitet in geringfügiger Beschäftigung. So haben 341 Aufstockende nur einen Minijob. "Es ist untragbar, dass so viele Menschen in unserem Kreis von ihrer Arbeit nicht leben können“, erklärt Bernhard Bender, DGB Kreisvorsitzender. "Ein besonderes Problem sind die Minijobs. Der Minijob ist keine Brücke in reguläre Beschäftigung, sondern ein Armutsrisiko.“
Besonders für Frauen nach der Familienphase, die den Wiedereinstieg in sozialversicherte Arbeit suchten, würden Minijobs zur Sackgasse. Minijobs böten keine Perspektive auf Qualifizierung und Aufstieg im Beruf. Hinzu komme, dass keine oder nur eingeschränkte Ansprüche für die gesetzliche Sozialversicherung erworben werden und dies oft über viele Jahre. Oftmals klebe das Etikett "Minijob gleich Aushilfe“ an den geringfügig Beschäftigten.
Es ist deshalb notwendig, dass das Jobcenter Vogelsberg sich für die Beschäftigten im Leistungsbezug engagiert. Wer sich in einer beruflichen Einbahnstraße befindet, braucht Unterstützung. Dazu seien Angebote der aktiven Arbeitsmarktpolitik nötig, insbesondere Angebote einer beruflichen Qualifizierung müssten weiter voran gebracht werden. Wissenschaftliche Studien bestätigen regelmäßig, dass viele Menschen in Minijobs gerne mehr arbeiten würden. "Unser Ziel ist, dass mehr Minijobs in sozialversicherte Arbeit umgewandelt werden. Der DGB hat dazu einige Vorschläge gemacht", so Bender.