2. Rhöner Jugendforum

Jugendliche diskutierten mit Kommunalpolitikern



11.03.2017 / GERSFELD - Zum zweiten Mal hatte der Verein Natur und Lebensraum Rhön e.V. zu einem Jugendforum eingeladen. Nach der Auftaktveranstaltung in der Ulstertalschule in Hilders fand in diesem Jahr das Jugendforum in der Rhönschule Gersfeld statt. Im Vorfeld waren über eine Fragebogenaktion sowie Gesprächsrunden im Politikunterricht und in den Pausen 250 Schüler über ihre Einschätzungen, Bedürfnisse, Wünsche und Ziele befragt worden. Die Ergebnisse dieser Befragungen waren die Grundlage für das Jugendforum, welches von dem Jugendpfleger Harald Vonderau, Stadt Gersfeld, und der Regionalmanagerin Antje Voll vom Verein Natur und Lebensraum Rhön moderiert wurde.



Neben rund 30 Jugendlichen im Alter von 14-16 Jahren, waren zur Veranstaltung auch die BürgermeisterInnen von Gersfeld, Poppenhausen und Ebersburg, Vertreter der Regionalentwicklung und des Jugendamtes des Landkreises, der Fraktionsvorsitzende der CDU im Kreistag Dr. Norbert Herr und heimische Vertreter der Wirtschaft und des Biosphärenreservats gekommen, um gemeinsam mit den Jugendlichen zu diskutieren. Dank der lockeren Moderation des erfahrenen Jugendpflegers wurde sachlich und konstruktiv diskutiert. So wünschen sich die Jugendlichen eine Wiedereröffnung des Hallenbades Kaskade, damit weite Wege nach Fulda oder Bad Brückenau unterbleiben können. Bei dem öffentlichen Busverkehr bemängeln die Jugendlichen, dass es keine Verbindungen zu ihren Freunden nach Poppenhausen oder auch ins Ulstertal gäbe. Zwei Jugendliche wünschten sich, dass bei den Gemeinden Angelscheine für öffentliche Gewässer erworben werden können, um angeln zu können. Ein Aspekt, der sicherlich auch für Touristen von Interesse wäre.

Von den Mädchen wurde bemängelt, dass es in Gersfeld seit dem Niedergang von Schlecker keinen Drogeriemarkt mehr gibt. Aber auch Naturschutzthemen wurden von den Jugendlichen angesprochen, wie zum Beispiel die Forderung nach einer Begrünung der Schuldächer in Gersfeld oder auch der Schutz der Borstgrasrasen auf der Wasserkuppe. Starke Kritik wurde von den Schülern wie auch vom Schulleiter an den völlig überlasteten und überfüllten Schulbussen in den Stoßzeiten geübt. Von den Schülern wird von einem „Hineinquetschen in die Busse“ gesprochen. Berichtet wurde, dass teilweise nicht alle Schüler mitgenommen werden können. Schulleiter und Schüler sehen hier erhebliche Sicherheitsdefizite.

Immer auch ein Thema ist die Bereitstellung von Jugendräumen. Hier wurde von den Schülern, aber auch von den erwachsenen Mitdiskutanten die Meinung vertreten, dass es ohne Jugendpfleger kaum eine dauerhafte tragfähige Lösung geben könne. Bemerkenswert war der Vorschlag, Jugendbetreuer zu etablieren, die sowohl an den Schulen aber auch für die Gemeinde in der Jugendpflege tätig sind. Der Verein Natur und Lebensraum Rhön hatte im Vorfeld 1.000 Euro ausgelobt, um ein erstes, von den Jugendlichen eingefordertes Projekt, umzusetzen. Hier fiel die Wahl der anwesenden Jugendlichen mehrheitlich auf den Ausbau einer Skaterbahn. Antje Voll vom Verein Natur und Lebensraum Rhön wertet das Jugendforum als Erfolg. Entsprechend des Regionalentwicklungskonzeptes sollen auch in den kommenden Jahren derartige Veranstaltungen durchgeführt werden. +++



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