Krimi-Lese-Festival "Tatort Fulda"
Mord in der Hersfelder Stiftsruine mit HR-Wetterfrosch Tim Frühling
Fotos: Erich Gutberlet
11.03.2017 / FULDA/BAD HERSFELD -
Das Krimi-Lese-Festival "Tatort Fulda", das derzeit die Barockstadt unsicher macht, hatte am Donnerstag einen besonderen Höhepunkt. Denn immerhin wurde an diesem Abend nicht irgendwo gemordet, nein: Der Schauplatz des Verbrechens war diesmal die Bad Hersfelder Stiftsruine. Klar, dass sich ON dieses besondere literarische Schmankerl nicht entgehen ließ.
Zum Tatort geladen hatte die Buch- und Spiele-Handlung "Uptmoor" in ihren Verkaufsraum in der Lindenstraße, der Platz für hundert Schaulustige bot. Zwischen Kinderbüchern und Brettspielen las der Autor, Moderator und HR-Wetterfrosch Tim Frühling, der von "Uptmoor"-Chef Ralph Kohlheyer begrüßt wurde, aus seinem zweiten Kriminalroman "Festspielfieber".
Das Buch lebt besonders auch vom Lokalkolorit. Ein Kapitel über die Grenzöffnung 1989 würde Frühling im Rhein-Main-Gebiet nie lesen, in Osthessen freilich weckt es eigene Erinnerungen an Trabi-Schlangen und Begrüßungsgeld. Dass Fulda selbst im Roman fast nicht vorkommt, kaschiert der Autor geschickt, indem er den Städtenamen so oft wie möglich ins Manuskript schmuggelt, was das Fuldaer Publikum mit Wohlwollen zur Kenntnis nimmt.
Frühling kennt sich übrigens prima aus in der Gegend. Ein dritter Krimi ist geplant, aber schon im April erscheint sein Buch "111 Orte in Osthessen und in der Rhön, die man gesehen haben muss", das außergewöhnliche Sehenswürdigkeiten vorstellt, "die eben noch nicht jeder Einheimische kennt", wie Frühling sagt. – Man darf gespannt sein. (Matthias Witzel) +++